Kommentar

StA Coburg, Landesarchiv Lokat A, Urkunde 998
Urkunde des Paul von Streitberg, in der er sich gegenüber Herzog Wilhelm von Sachsen verpflichtet, ihm das Öffnungsrecht an seinen Schlössern Streitberg und Gößweinstein einzuräumen, 1446 August 17

Archivaliengattung: Urkunde

Schwierigkeitsgrad: leicht

Schreiberhände:

unbekannter Schreiber (S1)

Paul von Streitberg reversiert, d. h. verpflichtet sich gegen Herzog Wilhelm von Sachsen, ihm das Öffnungsrecht an seinen Schlössern Streitberg und Gößweinstein einzuräumen.

Die vom Aussteller besiegelte Urkunde ist auf Pergament in Bastarda geschrieben und beginnt mit einer über mehrere Zeilen reichende Zierinitiale (J). Der Schreiber setzt meist keine i-Punkte und ungewöhnlicherweise zcu statt czu am Wortanfang, im Wortinneren jedoch stets cz. In der Endsilbe wird zuweilen i anstelle von e geschrieben, z. B. in Z. 5: darubir gegebin.

Entzifferung

(Absatz Beginn)
1 JCh Pauwel von Streytperg Bekenne vffintlichin an diesem briue gein allirmeniglichin Als der Hochgeborn furst vnd H(er)re Her Wilhelm
2 Herczog zcu Sachsen lanntgraue Jndoringen vnd Marggraue zcu Miessen myn gnediger lieber h(er)re mir mynen brieff darJnne ich v(or)mals
3 den hochgebornnen fursten h(er)n friderichen herczogen zcu Sachsen (et)c(etera) sinen bruder vnd yn auch die Bisschoue zcu wurczpurg vnd Bamb(er)g
4 v(er)urfehdet hatte durch myn(er) h(er)ren, vnd frunde flißig(er) bethe willen widder gegebin vnd sollich vrfehde fur sich alleyn von mir vnd
5 den and(er)n die vor darYnne gewest sind v(er)schriebin genomen had, nach lute myns briues darubir gegebin, das ich mich ubir
6 das furder zcu dem genanten mym gnedigen h(er)ren herczog wilhelmen mit mynen teiln an den Slossen Stritberg vnd Goßmestein
7 gethan vnd sinen gnaden vffenu(n)ge daran gegebin habe vnd Gebe geinwertiglichin Jnkrafft diess briues Gerede vnd globe Jn
8 guten truwen, siner gnaden mit sollicher vffenu(n)ge zcugewartten, das er der gebruchen sal vnd mag zcu allen sinen noten wann(en)
9 wie offt vnd gein wem ym des nod ist, vnschedelich mynen vett(er)n an yren teilen vnd mir an mynen teiln des vorgenanten
10 Sloßs Stritb(er)g vnd vnschedelich mym h(er)ren von Bamberg, an dem Sloße Goßmestein, doran er einen Widderkauff had, Also
11 wann(en) der vorgena(n)t myn gnediger h(er)re die sinen Jn denselbin mynen teilen der Slosse ligende hette So solte er die mit
12 Torwartt(e)n husluten vnd wecht(er)n nottdorfftiglich v(er)sorgen, vnd mir die so die sinen von dannen schieden widder antw(or)ten
13 Lassen, ane allen mynen vnd der and(er)n schaden Jnmaßen vorgerurd ist, Ab ich auch mit herczog friderichen sinem
14 Bruder adir den sinen mit vehden zcuschicken gewonne, So solte vnd wolt ich die widder abthun adir damitt vffhalden
15 wann(en) der gena(n)te myn gnediger h(er)re herczog wilhelm adir sin houbtlute mich des hießen, vnd v(er)manten alsoffte des
16 nod geschee angeuerde Des alles zcu rechtem vrkunde, vnd wa(r)em bekentniß han ich obgenant(er) pauwel von Strittberg
17 myn Jnsigil wissintlich an diesen brieff gehangen, Gegebin vff mittwochin nach Assumpc(i)on(e) Ma(r)ie v(ir)ginis glo(rio)se
18 nach Cristi geburd Vierczehinhundirt vnd darnach Jm Sechs vnd Vierczigsten Jaren (Absatz Ende)

Transkription

(Absatz Beginn)
1 Ich, Pauwel von Streytperg, bekenne uffintlichin an diesem brive gein allirmeniglichin, als der hochgeborn furst und herre her Wilhelm,
2 herczog zcu Sachsen, lanntgrave in Doringen und marggrave zcu Miessen, myn gnediger lieber herre, mir mynen brieff, darinne ich vormals
3 den hochgebornnen fursten hern Friderichen, herczogen zcu Sachsen et cetera, sinen bruder, und yn, auch die bisschove zcu Wurczpurg und Bamberg
4 verurfehdet hatte, durch myner herren und frunde flißiger bethe willen, widdergegebin und sollich urfehde fur sich alleyn von mir und
5 den andern, die vor darynne gewest sind verschriebin, genomen had nach lute myns brives darubir gegebin, das ich mich ubir
6 das furder zcu dem genanten mym gnedigen herren herczog Wilhelmen mit mynen teiln an den slossen Stritberg und Goßmestein
7 gethan und sinen gnaden uffenunge daran gegebin habe und gebe geinwertiglichin in krafft diess brives. Gerede und globe in
8 guten truwen siner gnaden mit sollicher uffenunge zcu gewartten, das er der gebruchen sal und mag zcu allen sinen noten, wannen,
9 wie offt und gein wem ym des nod ist, unschedelich mynen vettern an yren teilen und mir an mynen teiln des vorgenanten
10 sloßs Stritberg und unschedelich mym herren von Bamberg an dem sloße Goßmestein, doran er einen widderkauff had. Also
11 wannen der vorgenant myn gnediger herre die sinen in denselbin mynen teilen der slosse ligende hette, so solte er die mit
12 torwartten, husluten und wechtern nottdorfftiglich versorgen und mir die, so die sinen von dannen schieden, widder antworten
13 lassen, ane allen mynen und der andern schaden inmaßen vorgerurd ist, ab ich auch mit herczog Friderichen sinem
14 bruder adir den sinen mit vehden zcu schicken gewonne, so solte und wolt ich die widder abthun adir damitt uffhalden,
15 wannen der genante myn gnediger herre herczog Wilhelm adir sin houbtlute mich des hießen und vermanten als offte des
16 nod geschee an geverde. Des alles zcu rechtem urkunde und warem bekentniß han ich, obgenanter Pauwel von Strittberg,
17 myn insigil wissintlich an diesen brieff gehangen. Gegebin uff mittwochin nach assumpcione Marie virginis gloriose,
18 nach Cristi geburd vierczehinhundirt und darnach im sechsundvierczigsten jaren.(Absatz Ende)

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