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BayHStA, Sudetendeutsches Archiv, Heimatberichte 1283
Kommentar
BayHStA, Sudetendeutsches Archiv, Heimatberichte  1283
Schulchronik von Krondorf, Schuljahr 1942/43 (Krondorf (heute Teil der Gemeinde Stráž nad Ohří in Tschechien, dt. Warta))

Archivaliengattung: privates Schriftgut
Schwierigkeitsgrad: leicht
Schreiberhände:
  • (S1)
In der Schulchronik von Krondorf (heute Teil der Gemeinde Stráž nad Ohří in Tschechien, dt. Warta) wurden 1919–1945 für jedes Schuljahr wichtige Ereignisse niedergeschrieben. Auf der hier gezeigten Doppelseite beginnen die Einträge für das Schuljahr 1942/43, in dem die „Normalschrift“ die Kurrent als Schulausgangsschrift ersetzte.

Die ersten Zeilen aus dem Schuljahr 1941/42 sind noch in Kurrent geschrieben, mit dem Schuljahreswechsel und der Einführung der neuen Fibel beginnen die Einträge in nicht weniger geübter und säuberlicher Normalschrift.
Entzifferung

(Absatz Beginn)
Schülerein-       Die Schülereinschreibung fand am 11. 7. statt. Es wurden
schreibung.       4 Knaben und 4 Mädchen aufgenommena), zusammen also
              8 Kinder.
Ferien.       Am 11. Juli 1942 begannen die Hauptferien und dauerten bis
              einschließlich 2. September 1942.
              Schuljahr 1942-43.
Schuljahrs-       Das Schuljahr 1942/43 begann am 2. 9. 1942. Der Lehrkör-
beginn.       per setzt sich wie folgt zusammen:
Lehrkörper       Anna Schmidt – Leiterin der Schule (stellv(ertretend)) u(nd) Lehrerin.
10               Ernestine Haas – technische Lehrerin. Stammschule: Okenau.
11               Peter Prasche – Pfarrer in Okenau f(ür) konfessionellen Unterricht.
12 Schülerzahl.       Die Schule besuchten 34 Kinder: 14 Jungen u(nd) 20 Mädchen,
13               davon 1 Mädchen als Gastschulkind aus Dortmund. 1 Mädchen:
14               Algunda Berg wurde nach bestandener Aufnahmsprüfung in
15               die 1. Klasse der Hauptschule in Kaaden aufgenommen.
16 Konf(essioneller) Unterricht.       Der Besuch des konfess(ionellen) Unterricht ist wieder ein freiwilliger.
17 Neue Fibel.       Fürs ersten(getilgt) Schuljahr wurde die neue Fibel: „Wir fangen an“ einge-
18               führt (Normalschrift).
19 Ferienarbeiten.       Während der Ferien wurde von der Leiterin der Schule der Aktenplan
20               eingeführt u(nd) alle Akten seit 1938 sortiert. Außerdem wurde ein Lehr-
21               plan neu verfertigt.
22               Der Fußboden des Schulzimmers wurde erneuert u(nd) Parkett gelegt,
23               dasselbe wurde auch mit dem Fußboden zweier Zimmer der Lehrerdienst-
24               wohnung gemacht. Leider wurde nur eine ganz geringe Menge von
25               Parkettöl aufgetrieben, sodaß der Fußboden in der Klasse nicht richtig

//(Seitenumbruch)

26 eingefettet werden konnte.
27 In dem Klassenzimmer wurde ferner die schlechte Beleuchtung (nur
28 2 Lampen) verbessert. Es wurden 4 Beleuchtungskörper hereinmontiert.
29 Im Vorhaus u(nd) den beiden Aborten wurden je eine Lampe angebracht.
30 Eine Tischlampe wurde angekauft. 3 Verdunkelungsvorhänge wurden
31 bestellt und an den Fenstern der Klasse passend angebracht.
32 Eine alte Rechenmaschine, die auf dem Boden lag, wurde erneuert.
33 Der Ofenschirm wurde frisch lackiert und etwas ausgebessert, damit er
34 wieder gebrauchsfähig wurde.
35 Eine Bank für die Schuhe der Kinder wurde vom Herrn Glaser aus
36 Krondorf verfertigt. Er machte außerdem Leisten für alle Anschauungs-
37 bilder, befestigte sie selbst daran, sodaß die Bilder gut aufgehängt wer-
38 den können. Auch ein Sprungständer wurde von ihm verfertigt.
39 Am Boden wurde eine Dachkammer als Lehrmittelzimmer bestimmt u(nd)
40 nach und nach hergerichtet.
41 Das schadhafte Dach sollte gedeckt werden, unterblieb aber wieder,
42 da die Baubewilligung noch nicht einlangte.
43 Vom 7.–9. 9. wurde die Kinder einzelne Stunden für die Kartoffel-           Kartoffel-
44 käfersuchaktion eingesetzt. Die Kinder suchten nach vorangegangener           käfer-
45 Besprechung des Kartoffelkäfers eifrig die Felder ab. Es wurde in der           suchaktion.
46 Umgebung des Schulortes kein Käfer gefunden.
47 Vom 19.–22. 9. hatten die Kinder schulfrei, da die stellv(ertretende) Leiterin
48 a(ußer)pl(anmäßige) Lehrerin Anna Schmidt 3 Tage vom Dienste befreit war, weil ihr           Dienstbe-
49 Ehegatte, der 20 Monate keinen Urlaub hatte, (wieder) am 22.9. seinen           freiung.
50 6 wöchigen Genesungsurlaub beendet hatte. 
51 Am 14. 9. 1942 richtete die stellv(ertretende) Leiterin ein Ansuchen an die Direktion
52 der F(irm)a Heinrich Mattoni b(ürgerliche) G(esellschaft) in Gießhübl Sauerbrunn, betr(effend) Überlassung           Turnplatz
53 des Grundstückes N(umme)r 342 Gemeinde Krondorf für einen Turnplatz.
54 Der bisherige Turnplatz neben der Schule ist ganz unzureichend.
55 Um bei der Kartoffel- u(nd) Hackfruchternte zu helfen, wurden die Kin-           Kartoffel-,
56 der nicht klassenweise eingesetzt. Da der ungeteilte Vormittagsunterricht           Hackfrucht-ernte. (Absatz Ende)

          
    a) beim zweiten Schaft des u(Textzitat) in aufgenommen(Textzitat) wurde zuerst zu f(Textzitat) angesetzt
Transkription

(Absatz Beginn)
Schülerein-       Die Schülereinschreibung fand am 11.7. statt. Es wurden
scheibung-       4 Knaben und 4 Mädchen aufgenommena), zusammen also
              8 Kinder.
Ferien.       Am 11. Juli 1942 begannen die Hauptferien und dauerten bis
              einschließlich 2. September 1942.
              Schuljahr 1942-43.
Schuljahrs-       Das Schuljahr 1942/43 begann am 2.9.1942. Der Lehrkör-
beginn.       per setzt sich wie folgt zusammen:
Lehrkörper       Anna Schmidt – Leiterin der Schule (stellvertretend) und Lehrerin.
10               Ernestine Haas – technische Lehrerin. Stammschule: Okenau.
11               Peter Prasche – Pfarrer in Okenau für konfessionellen Unterricht.
12 Schülerzahl.       Die Schule besuchten 34 Kinder: 14 Jungen und 20 Mädchen,
13               davon 1 Mädchen als Gastschulkind aus Dortmund. 1 Mädchen:
14               Algunda Berg wurde nach bestandener Aufnahmsprüfung in
15               die 1. Klasse der Hauptschule in Kaaden aufgenommen.
16 Konfessioneller Unterricht.       Der Besuch des konfessionellen Unterricht ist wieder ein freiwilliger.
17 Neue Fibel.       Fürs ersteb) Schuljahr wurde die neue Fibel „Wir fangen an“ einge-
18               führt (Normalschrift).
19 Ferienarbeiten.       Während der Ferien wurde von der Leiterin der Schule der Aktenplan
20               eingeführt und alle Akten seit 1938 sortiert. Außerdem wurde ein Lehr-
21               plan neu verfertigt.
22               Der Fußboden des Schulzimmers wurde erneuert und Parkett gelegt,
23               dasselbe wurde auch mit dem Fußboden zweier Zimmer der Lehrerdienst-
24               wohnung gemacht. Leider wurde nur eine ganz geringe Menge von
25               Parkettöl aufgetrieben, sodaß der Fußboden in der Klasse nicht richtig

//(Seitenumbruch)

26 eingefettet werden konnte.
27 In dem Klassenzimmer wurde ferner die schlechte Beleuchtung (nur
28 2 Lampen) verbessert. Es wurden 4 Beleuchtungskörper hereinmontiert.
29 Im Vorhaus und den beiden Aborten wurden je eine Lampe angebracht.
30 Eine Tischlampe wurde angekauft. 3 Verdunkelungsvorhänge wurden
31 bestellt und an den Fenstern der Klasse passend angebracht.
32 Eine alte Rechenmaschine, die auf dem Boden lag, wurde erneuert.
33 Der Ofenschirm wurde frisch lackiert und etwas ausgebessert, damit er
34 wieder gebrauchsfähig wurde.
35 Eine Bank für die Schuhe der Kinder wurde vom Herrn Glaser aus
36 Krondorf verfertigt. Er machte außerdem Leisten für alle Anschauungs-
37 bilder, befestigte sie selbst daran, sodaß die Bilder gut aufgehängt wer-
38 den können. Auch ein Sprungständer wurde von ihm verfertigt.
39 Am Boden wurde eine Dachkammer als Lehrmittelzimmer bestimmt und
40 nach und nach hergerichtet.
41 Das schadhafte Dach sollte gedeckt werden, unterblieb aber wieder,
42 da die Baubewilligung noch nicht einlangte.
43 Vom 7.–9.9. wurde die Kinder einzelne Stunden für die Kartoffel-            Kartoffel-
44 käfersuchaktion eingesetzt. Die Kinder suchten nach vorangegangener           käfer-
45 Besprechung des Kartoffelkäfers eifrig die Felder ab. Es wurde in der           suchaktion.
46 Umgebung des Schulortes kein Käfer gefunden.
47 Vom 19.–22.9. hatten die Kinder schulfrei, da die stellvertretende Leiterin,
48 außerplanmäßige Lehrerin Anna Schmidt 3 Tage vom Dienste befreit war, weil ihr           Dienstbe-
49 Ehegatte, der 20 Monate keinen Urlaub hatte, (wieder) am 22.9. seinen           freiung.
50 6-wöchigen Genesungsurlaub beendet hatte.
51 Am 14.9.1942 richtete die stellvertretende Leiterin ein Ansuchen an die Direktion
52 der Firma Heinrich Mattoni bürgerliche Gesellschaft in Gießhübl-Sauerbrunn, betreffend Überlassung           Turnplatz
53 des Grundstückes Nummer 342, Gemeinde Krondorf, für einen Turnplatz.
54 Der bisherige Turnplatz neben der Schule ist ganz unzureichend.
55 Um bei der Kartoffel- und Hackfruchternte zu helfen, wurden die Kin-           Kartoffel-,
56 der nicht klassenweise eingesetzt. Da der ungeteilte Vormittagsunterricht            Hackfrucht-ernte. (Absatz Ende)

          
    a) beim zweiten Schaft des u(Textzitat) in aufgenommen(Textzitat) wurde zuerst zu f(Textzitat) angesetzt
    b) durch Durchstreichen getilgt: n(Textzitat)