Einleitung
Bürgerverzeichnisse
Die Bürgerverzeichnisse wurden zum Zwecke der Steuererhebung im Losungamt angelegt. Vorhanden sind drei Großfolio-Lederbände aus den Jahren 1792, 1793 und 1796.
Angegeben sind jeweils Vor- und Zunamen sowie Beruf der Bürger. Ein Auffinden bestimmter Namen ist schwierig, da die Bürger nicht alphabetisch, sondern nach Gassenhauptmannschaften geordnet aufgeführt sind. Die einzelnen Gassenhauptmannschaften wiederum sind nicht durch ihre Örtlichkeit innerhalb der Stadt, sondern nur mit den Namen der Gassenhauptleute gekennzeichnet.
Bauernverzeichnisse
Bei den Bauernverzeichnissen handelt es sich um Steuerbücher und -listen, die zur Erhebung von Reichsanschlägen ("Türkenhilfe", "Gemeiner Pfennig") angelegt wurden. Vorhanden sind sechs Großfolio-Lederbände für die Jahre 1529, 1539, 1542, 1545, 1548 und 1716. Die Bände sind nach den 47 (bzw. 48) nürnbergerischen Steuerhauptmannschaften auf dem Lande gegliedert. Sie bringen die Vor- und Zunamen der nürnbergischen Bauern ortschaftsweise mit Angabe des Vermögens und - meist -des Steuerbetrages. Die Bände enthalten Ortsregister über die Hauptmannschaften sowie - teilweise - Verordnungen über die Durchführung der Steueranlage und Namen der Steuereinnehmer.; Zu dem Band von 1542 ist für die Hauptmannschaften Buchschwabach, Eibach, Enderndorf, Gostenhof, Hergersbach, Immeldorf, Lichtenau, Rohr und Sachsen auch noch das Konzept vorhanden mit aufgeschlüsselten Angaben über die Vermögensteile (Vieh, Getreide, Fütterung). Im Band für 1548 sind größtenteils auch die Grundherren genannt. Die Türkensteueranlage von 1716 berücksichtigt auch die Kinder und Dienstboten (letztere ohne Namensnennung) und bringt Angaben über deren Steuerbetrag.
Nürnberg, 1959
Dr. Gerhard Hirschmann
Hinweis: siehe auch Stadtarchiv Nürnberg, Bürger- und Unbürgeramt (StAN, Fremdrepertorium FR 100)
Ergänzung zu den Bürgerverzeichnissen
Drei Bürgerregister aus den Jahren 1802, 1804 und 1805 sind im Bestand "Rentkammer, Akten" Nr. 2745-2747 enthalten.
Mit Hilfe einer gedruckten "Quartierliste" vom 3. Februar 1798 (der eigentliche Titel lautet: "Berechnung der von hiesig Löbl. Burgerschaft vom 1ten October 1797 bis 31sten Januar 1798 geleisteten Quartier-Geld-Beyträge und deren in beygefügter Liste enthaltenen Verwendung zu beliebiger Einsicht des hiesig gesammten Publikums an das Licht gestellt und zu Druck befördert von der Deputation zur Einquartierung") lassen sich die Angaben in den Bürgerverzeichnissen Nr. 1-3 sehr gut verwerten.
In jener "Quartierliste" (ein Exemplar befindet sich im Stadtarchiv Nürnberg unter der Signatur Bz E 29) sind die einzelnen Nürnberger Hausbesitzer aufgeführt, geordnet nach Viertel, Gassenhauptmannschaften und alten Hausnummern.
Durch Gegenüberstellung der beiden Quellen lassen sich die Hausbesitzer auch für die Jahre 1792, 1793 und 1796 nachweisen.
(Für die Quartierlisten von 1798 und 1801 im Stadtarchiv Nürnberg ist dort ein alphabetisches Namensverzeichnis vorhanden!)
Nürnberg, 10. Juli 1963
Karl Kohn
Hinweis: Es existiert auch eine Kartei "Bürgerbücher"