Einleitung
Markgraf Georg von Brandenburg erwarb 1523 die Herrschaft Jägerndorf von Georg von Schellenberg (1506–1523 Fürst von Jägerndorf). Auf ihn folgte der Sohn Markgraf Georg Friedrich, mit dessen Tod 1603 die Linie der fränkischen Hohenzollern erlosch. Hierauf fielen die schlesischen Besitzungen an Kurfürst Joachim Friedrich von Brandenburg (gest. 1608), der 1606 diese an seinen Sohn Markgraf Johann Georg übertrug. Dieser unterstützte den "Winterkönig" Friedrich von Böhmen, woraufhin er nach der Schlacht am Weißen Berg der Reichsacht verfiel und die Herrschaft Jägerndorf mit anderen schlesischen Gebieten vom Kaiser als Lehen eingezogen 1623 und dem Fürsten Karl I. von Liechtenstein übertragen wurden.
Entsprechend des Besitzes in Hand der fränkischen Hohenzollern umfassen die Archivalien die Zeit von 1523 bis 1590 mit Vorurkunden ab 1437. Ein Nachtrag entstand im Österreichischen Erbfolgekrieg, als der preußische König Friedrich II. in Schlesien einrückte (sog. Erster Schlesischer Krieg, 1740-1742) und Ober- und Niederschlesien sowie die Grafschaft Glatz eroberte.
Das im königlichen Allgemeinen Reichsarchiv in München im 19ten Jahrhundert angelegte handschriftliche Findbuch wurde im Oktober 2021 in das Archivinformationssystem ACTApro eingegeben und leicht ergänzt, auch ein Orts- und Personenregister angelegt. Hierbei konnten jedoch noch nicht alle Orte identifiziert werden. Insbesondere die in "slawischer Sprache" verfassten Urkunden bedürfen einer Bearbeitung.
Nürnberg, im Oktober 2021
Dr. Daniel Burger
Archivoberrat
Interner Hinweis: Angeblich sind die Bestellnr. 928, 929, 932 und 1058 als Fotoband vorhanden (Eigene Archivalien Bände Nr. 117-120) --- Hierauf bezüglich? Diese Bestellnummern gibt es im Bestand nicht!