Einleitung
Es handelt sich um eine Sammlung von Unterlagen über das brandenburgische Haus und markgräfliche Diener, Beziehungen zu Kaiser und Reich und anderen Reichsständen, das Fürstentum Brandenburg-Ansbach sowie andere historisch bedeutsam erscheindende Unterlagen, die sich nicht in das übrige Schema des Geheimen Archivs Ansbach einordnen ließen. Der Bestand entstand somit bereits mindestens im 18. Jahrhundert, wurde aber mit weiteren Stücken im 19. und 20. Jahrhundert angereichert.
Zu den Manuskripten des Sekretärs Neydecker:
Friedrich Christoph Neydecker stammte aus Bayreuth, studierte Rechtswissenschaft in Halle und wurde Beamter eines schwäbischen Adeligen unweit Ulm. "Darauf lebte er eine Zeitlang in Wien und besorgte Process-Angelegenheiten, besuchte auch die kaiserliche Bibliothek fleissig, zuletzt aber hielt er sich zu Fürth auf und gab sich da mit der Praxis ab. Im jahr 1764 empfieng er zugleich vom Markgrafen von Anspach den Character eines Secretairs und starb endlich am 18. März 1772, wenigstens 70 Jahre alt" (Georg Wolfgang Augustin Fikenscher: Gelehrtes Fürstentum Baireut (..), 6. Bd., Nürnberg 1803, S. 123; dort noch ohne bekannten Vornamen!).
Zur sog. Schütz'schen Kollektion:
Angelegt von Christoph Philipp Sinold, gen. Schütz, ca. 1750; ausführliches Rep. siehe Brandenburger Lit. Nr. 880.
Die Manuskripte wurden 1821 von Ansbach an das kgl. Allgemeine Reichsarchiv in München extradiert, gelangten im Okt. 1950 in das Staatsarchiv Bamberg und wurden im April 1951 vom Staatsarchiv Bamberg dem Staatsarchiv Nürnberg übergeben (vgl. Handakt IV/15c Prod. 48-55, 91).
In Abgaben aus dem Staatsarchiv Bamberg sind noch weitere, zu den "Historica" gehörige Unterlagen vorhanden, die hier künftig noch zuzuordnen sind. Da der Bestand jedoch im Staatsarchiv Nürnberg nach diversen Abgaben (wohl nach München und Bamberg) neu durchnummeriert worden war und diese Nummerierung in der Fachliteratur oft zitiert worden ist, erscheint es sinnvoll, die künftig hier zuzuordnenden Stücke an diese Zählung anzuschließen (und nicht die Zählung des 18. Jahrhunderts zu rekonstruieren).
Im Jahr 2021 wurde das handschriftliche Findbuch im Zuge der Retrokonversion durch Ludwig Weber in das Archivinformationssystem AFIS (ACTApro) eingegeben. Hierbei wurden Orts- und Personenregister, teilweise auch Sachregister angelegt.
Nürnberg, im August 2021
Dr. Daniel Burger
Archivoberrat