Einleitung
Zur Geschichte des Rent- bzw. Finanzamts Altdorf (1808-1932)
Die Stadt Altdorf gelangte im Zuge des Landshuter Erbfolgekriegs 1504 in den Besitz der Reichsstadt Nürnberg, welche die sog. Jüngere Landschaft in Pflegämter gliederte, die unter der Aufsicht des Landpflegamts standen. Die Bedeutung Altdorfs als Sitz eines Pflegamts wurde durch die Gründung der reichsstädtischen Universität (1575 Akademie, 1622 zur Universität erhoben) noch gesteigert.
Nach dem Übergang der Reichsstadt Nürnberg an das Königreich Bayern wurden die reichsstädtischen Behörden nach einer Übergangsphase aufgelöst und 1808 nach bayerischem Muster das Landgericht ä.O., das Rentamt und das Forstamt geschaffen. Das königlich bayerische Rentamt Altdorf bezog 1822 den Ostflügel der 1809 aufgelösten Universität. 1911/12 erhielt es einen Neubau in der Röderstraße, den es bis zur Auflösung 1932 nutzte. Nachfolger des Rent- bzw. Finanzamts Altdorf wurde 1933 das Finanzamt Nürnberg-Ost.
Das Rentamt Altdorf umfasste 1870 die Fläche von 4,90 DMeilen (= 79,472 Tgw.), enthielt 34 Steuergemeinden und 3 Forstbezirke mit 6 ärarialischen Revieren (hierunter ein im Rentamtsbezirk Hersbruck gelegenes) und ressortierte zum Bezirksamt und zur Baubehörde Nürnberg.
Der Bestand entstand durch eine Abgabe des bayerischen Rentamts Altdorf. Dieses hatte bei der Formierung nach 1806 bzw. 1808 aus verschiedenen Registraturen aufgelöster Vorgängerbehörden Unterlagen übernommen. Hauptsächlich waren dies:
1.) das brandenburg-ansbachische Oberamt Burgthann mit dem Vogtamt Schönberg sowie deren preußische Nachfolgebehörden, das Justiz- und das Kammeramt Burgthann
2.) der Ansbacher Lehenhof (soweit nicht evtl. das Oberamt Burgthann bei Kanzleimannlehen hier diese Funktion efüllte)
3.) als reichsstädtisch Nürnberger Behörden das Pflegamt Altdorf und das Waldamt Lorenzi, das Zinsmeisteramt, das Pflegamt Engelthal sowie auch Akten des Landpflegamts, also der Nürnberger Zentralbehörde, deren Akten nach der Auflösung nach sachthematischen Gesichtspunkten verteilt worden wären.
Die Provenienzanalyse ist jedoch zu einem unbekannten Zeitpunkt vorgenommen worden und nochmals im Einzelfall zu kontrollieren.
2018 wurde der Bestandteil der "vorbayerischen Unterlagen" jener Abgabe (908 von 1501 Nummern) im Staatsarchiv durch die Archivangestellte Frau Annemarie Weigand neu verpackt und ein Schadenskataster angelegt. Die Eingabe der hierauf bezüglichen Verzeichnung in EDV nach dem handschriftlichen Findbuch erfolgte anschließend durch die Archivangestellte Frau Emma Langolf.
Nürnberg, 13. August 2018
Dr. Daniel Burger (AOR)