Einleitung
Die Ursprünge des Graf-Münster-Gymnasiums gehen in das frühe 19. Jahrhundert zurück. Gegründet wurde die Schule in der Zeit König Ludwigs I. als Kreis-Landwirtschafts- und Gewerbeschule (1833). Sie umfasste den gesamten Sprengel des damaligen Obermainkreises. Untergebracht wurde die Schule zunächst im alten Rathaus in Bayreuth, sie zog jedoch 1842 in das Künßberg-Palais in Bayreuth um. 1864 wurde sie in Kreisgewerbeschule, 1872 in Gewerbeschule umbenannt, da es nun mehrere in Oberfranken gab. 1877 erfolgte die Umwandlung in eine sechsjährige Realschule, später in eine neunjährige (1907/09). Ab 1910 erhielt sie den Namen Königliche Kreisoberrealschule für Oberfranken. Zugleich zog sie in ihr heutiges, damals neu errichtetes Gebäude um. Zwischen 1949 und 1959 gehörte zur Oberrealschule auch eine Knabenmittelschule, aus welcher die heutige Alexander von Humbold Realschule Bayreuth hervorging. Ab dem 14.3.1966 erhielt die Schule aufgrund der Umbenennung aller höheren bayerischen Lehranstalten die Bezeichnung Gymnasium und heißt seitdem Graf-Münster-Gymnasium (Angaben v.a. nach www.gmg-bayreuth.de/schulgeschichte).
Die Akten des Graf-Münster-Gymnasiums wurden nach einer Vorbesichtigung durch Dr. Nöth und Dr. Rupprecht im Sommer 2009 vom Kollegen Dr. Martin Schramm vor Ort bearbeitet, die archivwürdigen Unterlagen ausgewählt und in der Folge in das Staatsarchiv Bamberg verbracht. Übernommen wurden vor allem Unterlagen der 1930er bis 1960er Jahre mit Aussagekraft zu Schulorganisation und Schulbetrieb sowie zum Unterricht. Die Akten wurden zunächst von einer Praktikantin manipuliert und vorverzeichnet. Im Zuge eines weiteren Praktikums sichtete Frau Wiebke Gröbel im September 2010 in Zusammenarbeit mit dem Unterzeichnenden alle Akten noch einmal, korrigierte zum Teil die Betreffe, entwarf einen Aktenplan und ordnete die Akten diesem zu. Es handelte sich um 258 Akten im Umfang von 4,4 lfm.
Im Sommer 2015 kam es nun zu einer zweiten Übernahmeaktion. Diese widmete sich v.a. den Schülerunterlagen (bis in die frühen 1960er Jahre). Übernommen wurden in diesem Zusammenhang sowohl die Serie der sog. Schülermatrikel (v.a. Zeugnisse nach Klassen bzw. nach Abiturjahrgang), die sich in buchmäßiger Aufstellung im Sekretariat befand, als auch zu
sätzlich Schülerbögen und -akten, die weiter im Dachgeschoss lagerten. Im dortigen Bibliotheksraum konnte, bisher unbekannt, die älteste Schicht von Schulakten aus der Phase der Kreislandwirtschafts- und -Gewerbeschule bzw. der Gewerbeschule entdeckt und übernommen werden. Die Akten und Bände wurden nun von Herrn Gillitzer, der Praktikantin Christina Kirchberger sowie von Dr. Rupprecht zum Bestand verzeichnet. Es handelte sich um 368 Akten im Umfang von 12,4 lfm, so dass der Gesamtbestand nun derzeit 626 Alkten im Umfang von 16,8 lfm umfasst. Vor der Endfassung des Repertoriums wurde der bisherigen selbst entworfene Aktenplan in den Einheitsaktenplan für Gymnasien von 1968 überführt und die Akten zugeordnet, allerdings beschränkt auf die zweite Aktenebene. Die Aktensignaturen wurden jedoch nicht geändert.
Das Graf-Münster-Gymnasium gehört zukünftig zu jenen Schulen, die dem Staatsarchiv die Schülerunterlagen abgeben, bei welchen die Aufbewahrungsfrist von 50 Jahren abgelaufen ist. Die Archivalien sind folgendermaßen zu bestellen: Graf-Münster-Gymnasium Bayreuth (K 534), Nr. ...
Bamberg, im Oktober 2015
D. Klaus Rupprecht