Einleitung
Die Herrschaft bzw. Hofmark Haidenburg existierte bereits im Hochmittelalter als bedeutendes Besitztum verschiedener Dynastengeschlechter und niederbayerischer Adelsfamilien im Bereich des späteren Pfleggerichts Vilshofen. Ab 1268 sind die Grafen von Hals, nach deren Aussterben ab 1379 die Landgrafen von Leuchtenberg, ab 1423 die Frauenberger, ab 1508 die Closen und ab 1764 die Grafen Taufkirchen die Eigentümer. Letztere verkauften sie 1806 an Johann von Aretin, in dessen Familie Haidenburg bis in die Gegenwart verblieb. Immer wieder kam es bei den Eigentumswechseln zu teilweise langjährigen Besitz- und Erbschaftsstreitigkeiten. Sie sowie die Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges sorgten dafür, dass der ursprünglich umfangreiche Besitz im Laufe der Jahrhunderte stark zusammenschmolz. Ihr Rechtscharakter, der ursprünglich hochgerichtische Rechte vermuten ließ, hatte sich spätestens unter den Fraunbergern gewandelt; Haidenburg war seitdem ein rein hofmärkischer Besitz mit den hierfür üblichen niedergerichtischen Kompetenzen.
Der größere Teil des Schlossarchivs Haidenburg kam 1933 als Schenkung der Familie v. Aretin an das Staatsarchiv Landshut. Er umfasst einen bedeutenden Bestand an Urkunden, Amtsbüchern, Rechnungen und Akten, von dem hier die Urkunden, Rechnungen und Amtsbücher sowie ein Teil der Akten verzeichnet sind. Der in Haidenburg verbliebene Rest, vornehmlich ein "Familienarchiv" aus der Zeit ab dem 18. Jh. sowie das Aretin´sche Gutsarchiv des 19. und 20. Jh., wurde 2008 von der Staatlichen Archivverwaltung angekauft. Zur Zeit wird dieses "Familienarchiv" im Bayerischen Hauptstaatsarchiv verwahrt. Das Aretin´sche Gutsarchiv befindet sich inzwischen in Landshut, ist aber noch unverzeichnet.