Einleitung
Als Baron von Eichthal als Besitzer von Schloss Offenberg seit Ende 1874 die Vernichtung des dortigen Archivs ins Auge fasste, verhinderte dies Abt Benedikt Braunmüller vom Kloster Metten und schaltete das Staatsarchiv Landshut (damals Kreisarchiv) ein, das daraufhin (um 1881) die vorhandenen Archivalien übernahm. Aus dieser Abgabe stammt der Großteil des jetzt im Bestand "Schlossarchiv Offenberg" erfassten Materials (Altrepertorium 138/4). Die Hauptmasse besteht aus Rechnungen und Akten aus der Zeit von 1464 bis 1849, von denen einige wenige auch die Hofmark Egg betreffen. Die eigentliche Überlieferung dieses benachbarten Adelssitzes ist im Bestand "Schlossarchiv Egg" zu finden. Die Vermischung erklärt sich damit, dass die Schlösser Offenberg und Egg zeitweise in einer Hand vereinigt waren, so zwischen 1664 und 1711 und zuletzt unter Freiherr von Eichthal ab 1874. Die Briefprotokolle von Hofmark und Patrimonialgericht Offenberg machen insgesamt einen kleineren Teil aus, wobei etliche dem Trausnitzbrand von 1961 zum Opfer gefallen sind bzw. so brandgeschädigt sind, dass eine Benützung vor einer Restaurierung nicht in Frage kommt. Verfolgt man die Besitzgeschichte von Offenberg, so treten als Inhaber seit 1474 die von Tannberg in Erscheinung, denen durch Einheirat 1623 die Grafen von Spaur und 1653 David von Sarentheim folgten. Von 1690 bis 1745 saßen die Grafen von Montfort auf Offenberg, ehe das Erbe an die Grafen von Königsfeld fiel (bis etwa 1802). Von dem Edlen von Rüdt ging die Hofmark Anfang des 19. Jahrhunderts auf den Straubinger Regimentsadvokaten Johann von Pronath über. 1837 übernahm dessen Schwiegersohn Graf Philipp Hundt den Besitz. Von 1874 bis 1900 befand sich das Schloss in der Hand der Barone von Eichthal. Von ihnen erwarb das Schlossgut 1904 Graf von Arco - Zinneberg und anschließend 1910 Graf Bray - Steinburg. Landshut, den 26. 10.2007