Einleitung
Die Saldenburg ist eine vergleichsweise späte Burgengründung im 14. Jahrhundert. Lange Zeit war sie in den Händen der Ortenburger (bis 1589). Der Herrschaftsbereich umschloss die Hofmarken Saldenburg und Riggerding (Pfleggericht Hengersberg) sowie einschichtige Untertanen im Gericht Bärnstein. Der größte Teil der Archivalien stammt aus der Zeit, als die Grafen von Preysing-Moos Inhaber der Herrschaft waren, also von 1679 bis 1826. Aufgrund ihres Stammsitzes in Moos betrauten sie Verwalter mit der Ausübung ihrer Befugnisse. Besitznachfolger waren die Freiherrn von Berchem, denen 1848 der Staat das Schlossgut samt Waldungen abkaufte. Nach dem Übergang in private Hände wechselte es häufig den Besitzer, ehe 1967 wieder die staatliche Forstverwaltung das Gut Saldenburg erstand, während das Schloss seit 1929 als Jugendherberge dient. Die Masse der Archivalien stammt aus einer Schenkung des Gutsbesitzers Deser in Saldenburg vom Jahr 1878 (Rep. 131/3). Ein weiterer Teil gelangte infolge der Abtretung der Gerichtsbarkeit 1848 über das Landgericht als Nachfolgebehörde in Staatsbesitz und war bisher im Staatsarchiv unter den Beständen "Hofmark Saldenburg bzw. Patrimonialgericht Saldenburg" erfasst. Ein erheblicher Teil aus Rep. 131/3 ist völlig ungeordnet und daher nicht benützbar (27 Kartons). Das brandgeschädigte Verhörsprotokoll von 1760 - 1764 (Br.Pr. Grafenau Nr. 426) und die brandgeschädigten Inventare von 1763 - 1785 und 1806 - 1809 (Br.Pr. Grafenau Nr. 433 u. 437) sind erst nach einer Verfilmung als Filme benützbar. Daneben ist ein erheblicher Teil der Briefsprotokolle (von 1746 bis 1848) fast vollständig dem Trausnitzbrand zum Opfer gefallen. Für die Zeit von 1825 bis 1862 können die Hypothekenprotokolle von Saldenburg im Selekt der Hypothekenprotokolle als Ersatzüberlieferung herangezogen werden.