Einleitung
Behördengeschichte
Nachdem es zunächst für den gesamten jeweiligen Kreis (Vorgänger der Regierungsbezirke) zuständige Landbauinspektionen (im Staatsarchiv Amberg: Landbauinspektion des Naabkreises, Landbauinspektion des 2. Regenkreises, Landbauinspektion des 3. Regenkreises) gegeben hatte, wurde mit den Bauinspektionen ab 1826 erstmals eine Einteilung der Kreise in mehrere Bauinspektionen durchgeführt. Im Regenkreis (ab 1837 Oberpfalz und Regensburg) wurden drei Bauinspektionen gegründet. Zum 1. April 1858 wurden für die Oberpfalz 10 Baubehörden eingerichtet, die jeweils für alle Bereiche des öffentlichen Bauwesens (Hoch- und Tiefbau) zuständig waren.
Durch Verordnung vom 31. Januar 1872 wurden die Landbauämter, die nur für den staatlichen Hochbau zuständig waren, gegründet. Die Zuständigkeit für den Ingenieurbau ging auf die neu gegründeten Straßen- und Flussbauämter über. In der Oberpfalz entstanden die beiden Landbauämter Amberg und Regensburg.
Das Landbauamt Regensburg umfasste bei seiner Gründung folgenden Sprengel: Stadt Regensburg und die Bezirksämter Burglengenfeld, Cham, Hemau, Neumarkt, Regensburg, Roding, Stadtamhof sowie Velburg (RBl. 1872, 362f.). Es übernahm damit die Aufgaben der Baubehörden Cham (Bezirksämter Cham und Roding), Hemau (Bezirksamt Hemau), Neumarkt (Bezirksämter Neumarkt und Velburg), Neunburg vorm Wald (Bezirksamt Burglengenfeld) und Regensburg I (Stadt Regensburg, Bezirksämter Regensburg und Stadtamhof).
Im Zuge der Verwaltungsreform des Jahres 1879 wurden die Sprengel geändert. Das Landbauamt Regensburg erhielt vom Landbauamt Amberg die Bezirksämter Neunburg vorm Wald und Waldmünchen sowie vom Landbauamt Eichstätt das Bezirksamt Beilngries. Das Landbauamt Regensburg umfasste somit die Stadt Regensburg und die Bezirksämter Beilngries, Burglengenfeld, Cham, Neumarkt, Neunburg vorm Wald, Parsberg, Roding, Stadtamhof und Waldmünchen (GVBl. 1879, S. 722).
Deutliche Veränderungen ergaben sich zum 1. Oktober 1902. Das Landbauamt Regensburg trat die Amtsgerichtssprengel Burglengenfeld, Cham, Furth i.Wald, Kastl, Neunburg vorm Wald, Nittenau, Roding und Waldmünchen an das Landbauamt Amberg ab, da sich dessen Zuständigkeitsbereich in der nördlichen Oberpfalz durch die Errichtung des Landbauamts Weiden i.d.OPf. deutlich verkleinert hatte (vgl. GVBl 1902, 476f.).
Mit Verordnung vom 19.04.1933 erhielt das Landbauamt Regensburg vom Landbauamt Amberg die Zuständigkeit für die Bezirksämter Burglengenfeld und Roding sowie die Stadt Schwandorf, außerdem vom Landbauamt Landshut für das Bezirksamt Kelheim (MABl., S. 42).
Im Jahr 1972 änderte sich der Sprengel des Landbauamts Regensburg durch die Gebietsreform. Fortan war es für die kreisfreie Stadt Regensburg und die Landkreise Cham, Neumarkt i.d.OPf. und Regensburg zuständig (vgl. GVBl. 1972, S. 257).
Mit Verordnung vom 13.12.1994 (GVBl., S. 1052) wurden die Landbauämter zum 01.01.1995 in Staatliche Hochbauämter umbenannt.
Bestand
Das vorliegende Findbuch zum Bestand Landbauamt Regensburg umfasst alle Archivalien der Provenienz Landbauamt Regensburg, die zwischen 1935 und 2020 an das Staatsarchiv Amberg abgegeben wurden. Sie stammen aus folgenden Abgaben:
- Abgabe des Landbauamts Regensburg vom 31.05., 18.06. und 19.07.1943, Zugangsnummern 10, 12 und 21/1943 (heutige Signaturen: Landbauamt Regensburg 1-265, 273, 304-307, 309, 357-358)
- Abgabe des Landbauamts Regensburg vom 08.07.1952, Zugangsnummer 7/1952 (heutige Signaturen: Landbauamt Regensburg 266-272, 274-303, 308)
- Abgabe des Landbauamts Regensburg vom 02.05.1973, Zugangsnummer 26/1973 (heutige Signaturen: Landbauamt Regensburg 1113-1232)
- Abgabe des Landbauamts Regensburg vom 27.02.1975, Zugangsnummer 3/1975 (heutige Signaturen: Landbauamt Regensburg 310-345)
- Abgabe des Staatlichen Hochbauamts Regensburg vom 30.04.1999, Zugangsnummer 36/1999 (heutige Signaturen: Landbauamt Regensburg 346-356, 428, 449-916)
- Abgabe des Staatlichen Hochbauamts Regensburg vom 14.03.2005, Zugangsnummer 15/2005 (heutige Signaturen: Landbauamt Regensburg 917-985)
- Abgabe des Staatlichen Bauamts Regensburg vom 22.11.2011, Zugangsnummer 75/2011 (heutige Signaturen: Landbauamt Regensburg 987-1028)
- Abgabe des Staatlichen Bauamts Regensburg vom 29.02.2012, Zugangsnummer 12/2012 (heutige Signatur: Landbauamt Regensburg 1057)
- Abgabe des Staatlichen Bauamts Regensburg vom 03.07.2012, Zugangsnummer 46/2012 (heutige Signaturen: Landbauamt Regensburg 1029-1056)
- Abgabe des Staatlichen Bauamts Regensburg vom 08.10.2015, Zugangsnummer 79/2015 (heutige Signaturen: Landbauamt Regensburg 1233-1264)
- Abgabe des Staatlichen Bauamts Regensburg vom 08.04.2016, Zugangsnummer 28/2016 (heutige Signaturen: Landbauamt Regensburg 1067-1076)
- Abgabe des Staatlichen Bauamts Regensburg vom 31.07.2020, Zugangsnummer 57/2020 (heutige Signaturen: Landbauamt Regensburg 1266-1305)
- Abgabe des Landbauamts Amberg vom 12.07.1935, Zugangsnummer 10/1935 (heutige Signaturen: Landbauamt Regensburg 359-427, 429-441)
- Abgabe des Landbauamts Amberg vom 02.08.1948, Zugangsnummer 11/1948 (heutige Signatur: Landbauamt Regensburg 1077)
- Abgabe des Landbauamts Amberg vom 13.07.1978, Zugangsnummer 21/1978 (heutige Signaturen: Landbauamt Regensburg 442-448, 1058-1066, 1078-1112)
- Abgabe des Landeskirchenamts der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern vom 22.12.2017, Zugangsnummer 107/2017 (heutige Signatur: Landbauamt Regensburg 1265)
Bearbeitung
Die oben aufgeführten Regensburger Abgaben bis 1999 waren ursprünglich in einem hand- bzw. maschinenschriftlichen Findbuch zusammengefasst. Im Rahmen der Provenienzbereinigung wurden sämtliche Akten von Vorgängerbehörden, soweit dies an der Laufzeitangabe (Abschlussdatum vor 1872) anhand des Altrepertoriums erkennbar war, durch Dr. Johann Schmuck entnommen. Außerdem verzeichnete Dr. Schmuck im Jahr 2009 die Nummern 1-448 des vorliegenden Findbuchs. 2010 wurden die Nummern 449-817 durch die Ferienarbeiterin Susanne Drescher und die Nummern 818-985 durch die Praktikantin Dorothee De Wille verzeichnet. Erwin Stoiber verzeichnete 2012 die Nummern 986 bis 1057, die Nummern 1058-1066 im Jahr 2018 der Beschäftigte Ferdinand Sturm. In den Jahren 2019 bis 2022 wurde der restliche Bestand durch Dr. Till Strobel (Nummern 1066-1306) verzeichnet, der auch die abschließende redaktionelle Bearbeitung vornahm.
Der Bestand umfasst 1304 Archivalieneinheiten (1-1306, zwei Leernummern: Landbauamt Regensburg 526 und 922, die 2020 zuständigkeitshalber an das Staatsarchiv Landshut abgegeben wurden). Die Laufzeit erstreckt sich von 1798 bis 1995, wobei der Schwerpunkt zwischen 1872 und 1975 liegt.
Verweis auf andere Bestände
Vorgängerbände der in diesem Findbuch verzeichneten Archivalien finden sich in den Beständen der Vorgängerbehörden (Landbauinspektionen, Bauinspektionen und Baubehörden). Wegen der mehrfachen Sprengeländerungen sei auch auf den Bestand Landbauamt Amberg verwiesen. Der Bestand Landbauamt Regensburg Pläne umfasst großformatige Pläne, die sich aus lagerungstechnischen Gründen nicht in den Akten befinden, der Bestand Landbauamt Regensburg Fotos Glasplattenbilder zu einzelnen vom Landbauamt Regensburg betreuten Objekten.
Über das Jahr 1995 fortgeführte Akten befinden sich in den Beständen Hochbauamt Regensburg und Staatliches Bauamt Regensburg.
Amberg, April 2022
Dr. Till Strobel