25.04.2022: Archivierungsvereinbarung zwischen dem Landesbund für Vogelschutz und dem Bayerischen Hauptstaatsarchiv

Der Landesbund für Vogelschutz hat seine historischen Akten und anderen Schriftverkehr an das Bayerische Hauptstaatsarchiv übergeben.

Bild 1: Dr. Nobert Schäffer, Vorsitzender des Landesbunds für Vogelschutz und Dr. Bernhard Grau, Direktor des Hauptstaatsarchivs.

Bild 1: Dr. Nobert Schäffer, Vorsitzender des Landesbunds für Vogelschutz und Dr. Bernhard Grau, Direktor des Hauptstaatsarchivs.

Bild 2: Dr. Bernhard Grau, Direktor des Hauptstaatsarchivs, Prof. Dr. Hubert Weiger, Ehrenvorsitzender des BUND Naturschutz und Thomas Paringer, Archivdirektor, Abteilungsleiter im Bayerischen Hauptstaatsarchiv.

Bild 3: Dr. Bernhard Grau, Direktor des Hauptstaatsarchivs, Dr. Nobert Schäffer, Vorsitzender des Landesbunds für Vogelschutz und Dr. Thomas Paringer, Archivdirektor, Abteilungsleiter im Bayerischen Hauptstaatsarchiv. Fotos: Miletic, BayHStA.

Bild 3: Dr. Bernhard Grau, Direktor des Hauptstaatsarchivs, Dr. Nobert Schäffer, Vorsitzender des Landesbunds für Vogelschutz und Dr. Thomas Paringer, Archivdirektor, Abteilungsleiter im Bayerischen Hauptstaatsarchiv nach der Unterzeichnung.

Am 25. April 2022 unterzeichneten Dr. Bernhard Grau, Direktor des Hauptstaatsarchivs und Dr. Norbert Schäffer, Vorsitzender des Landesbunds für Vogelschutz in Bayern e.V., Verband für Arten- und Biotopschutz (LBV) eine Archivierungsvereinbarung. Die Vereinbarung regelt die künftige Übernahme der Verbandsüberlieferung des LBV ins Bayerische Hauptstaatsarchiv. Der Landesbund für Vogelschutz ist einer der ältesten und mitgliederstärksten Umweltverbände Bayerns. Seine Überlieferung reicht bis in das Gründungsjahr 1909 zurück.

Der neue Erwerbungsschwerpunkt des Bayerischen Hauptstaatsarchivs umfasst Quellen aus dem Bereich Natur-, Umwelt- und Klimaschutz sowie bürgerschaftliches Engagement. Die Staatlichen Archive Bayerns übernehmen ergänzend zur staatlichen Überlieferung auch nichtstaatliches und privates Archiv- und Sammlungsgut.

Die schriftliche Überlieferung des Landesbunds für Vogelschutz ergänzt die bereits im Bayerischen Hauptstaatsarchiv verwahrten Bestände zum Umwelt- und Klimaschutz wesentlich. Die größte Gruppe an privater Überlieferung bilden dabei die Nachlässe bedeutender Persönlichkeiten:

Prof. Dr. Hubert Weiger (geb. 1947), Forstwissenschaftler, langjähriger Vorsitzender und jetziger Ehrenvorsitzender des BUND Naturschutz in Bayern e.V., des BUND und Mitglied der Kohlekommission der Bundesregierung und vieler weiterer Gremien. Er wird bei der Unterzeichnung der Vereinbarung anwesend sein.
Dr. Hans Bibelriether (geb. 1933), Förster, langjähriger Leiter des ersten deutschen Nationalparks „Bayerischer Wald“ und anerkannter Experte der Nationalparkbewegung.
Sepp Daxenberger (1962–2010), Bürgermeister und Landtagsabgeordneter von Bündnis 90/Die Grünen und deren Co-Landesvorsitzender.
Ruth Paulig (geb. 1949), Mitbegründerin der Grünen in Bayern, Landtagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen und deren Co-Landesvorsitzende.
Dr. Sepp Dürr (geb. 1953), Landtagsabgeordneter von Bündnis 90/Die Grünen und deren Co-Fraktionsvorsitzender.
Prof. Dr. Klaus Buchner (geb. 1941), Physiker, Bundesvorsitzender und Europaabgeordneter der ÖDP.
Dr. Max Streibl (1932–1998), 1970–1977 erster bayerischer Umweltminister, 1977–1988 Finanzminister, 1988–1993 Bayerischer Ministerpräsident.
Alfred Dick (1927–2005), 1977–1990 bayerischer Umweltminister.

Die Vielfalt der im Bayerischen Hauptstaatsarchiv verwahrten Überlieferung zum Umweltbereich zeigt die kleine Ausstellung „Vom Nationalpark zum Bienenvolksbegehren. 50 Jahre Umweltministerium in Bayern“, die bis 20. Mai 2022 im Bayerischen Hauptstaatsarchiv zu sehen ist.

Als erstes Ressort seiner Art in Deutschland wurde das bayerische Umweltministerium im Europäischen Naturschutzjahr 1970 durch Beschluss des Bayerischen Landtags errichtet. Seither entwickelt sich das Politikfeld Umweltschutz zu einer politisch-gesellschaftlichen Daueraufgabe mit dem Ziel, in ganz Bayern möglichst gleichwertige und gute Lebensbedingungen zu schaffen. Dazu gehört eine lebenswerte und gesunde Umwelt.
Eckpunkte in der Geschichte des Umweltministeriums waren frühe umweltpolitische Initiativen und Aufklärungsmaßnahmen, gesetzgeberische Initiativen wie die Aufnahme des Umweltschutzes als Staatsziel in die Bayerische Verfassung und der Umweltpakt Bayern im Jahr 1995. Hinzu kamen Herausforderungen wie Umweltskandale, die Proteste gegen die Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf, Bürgerinitiativen und Volksbegehren. Sie belegen zugleich die Entstehung einer neuen politischen Kultur des Widerstands und der direkten Demokratie.

In etwa 40 Exponaten wirft die kleine Ausstellung Schlaglichter auf die Institutionalisierung des Umweltschutzes und die Umweltpolitik in Bayern. Zur Ausstellung ist ein kleiner Katalog erschienen.
Die Ausstellung im Bayerischen Hauptstaatsarchiv, Hauptgebäude, Schönfeldstr. 5, ist bis zum 20. Mai 2022 zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Öffnungszeiten: Mo–Do 8.30–18.00 Uhr, Fr 8.30–13.30 Uhr (Sonn- und Feiertage geschlossen).

Hier geht es zum Bericht der Süddeutschen Zeitung über die Archivierungsvereinbarung.

 

Eingestellt am 20. April 2022, aktualisiert am 26. April 2022.