08.04.2019: "Revolution – Der Übergang von der Monarchie zur Republik im Raum Würzburg 1918/19" - gemeinsame Ausstellung des Staatsarchivs und Stadtarchivs Würzburg

Vor hundert Jahren beendete eine Revolution in Bayern die Monarchie. Einige Revolutionäre versuchten, eine sozialistische Räterepublik zu etablieren. In Würzburg trat die Räteherrschaft besonders spürbar auf den Plan. Die Würzburger Residenz, damals wie heute Sitz des Staatsarchivs, war Anfang April 1919 Tagungsort des zwölfköpfigen Revolutionären Aktionsausschusses (RAA) und somit Zentrum des revolutionären Geschehens. Diese dreitägige Räteherrschaft in der Residenz vom 7. bis zum 9. April 1919 bildet den zeitlichen Schwerpunkt der Ausstellung.

In der Ausstellung sind unter anderem das in einem Akt der Staatsanwaltschaft Würzburg überlieferte Protokollbuch des Aktionsausschusses sowie eine Vielzahl an Plakaten und Flugblättern zu sehen. Mit Plakaten und Flugblättern versuchten die Revolutionäre, die Stimmung in der Stadt zu steuern und die Bevölkerung über die Geschehnisse zu informieren. Angesichts widersprüchlicher Anweisungen der Münchner Räte und der Bamberger
Exilregierung herrschte außerhalb der größeren Städte häufig Ratlosigkeit, was Akten der unterfränkischen Landratsämter belegen.

Bereits nach drei Tagen wurde die Würzburger Räterepublik durch einen Zusammenschluss aus Soldaten, Studenten und Bürgern militärisch beendet. Die Hauptakteure der Würzburger Räterepublik wurden vor dem Landgericht Würzburg (Standgericht) verurteilt. Kommunisten und Spartakisten galten von nun an als Hauptgefahren für die junge Demokratie. Noch in der NS-Zeit wurden viele Anhänger der unterfränkischen Räterepubliken sowie deren Familienmitglieder überwacht und verfolgt, wie die Akten der Gestapostelle Würzburg über Angehörige des RAA-Vorsitzenden Georg Friedrich Hornung dokumentieren.

Die Ausstellung wurde vom Staatsarchiv Würzburg gemeinsam mit dem Stadtarchiv Würzburg erarbeitet und war bereits im November 2018 im Stadtarchiv zu sehen. Sie wird nun – erweitert um Originaldokumente aus den Beständen des Staatsarchivs Würzburg – im Staatsarchiv in der Würzburger Residenz gezeigt.

Die Ausstellung ist vom 9. April bis 7. Juni 2019 im Foyer des Staatsarchivs Würzburg, Residenzplatz
2 (Residenz, Nordflügel)
, 97070 Würzburg zu sehen (an allen Feiertagen geschlossen).

Der Eintritt ist frei.

Öffnungszeiten: Mo–Mi 8.00–16.00 Uhr, Do 8.00–20.00 Uhr, Fr 8.00–13.30 Uhr.
Führungen für Gruppen können kostenfrei gebucht werden unter Tel. 0931/355 29-0 oder
Email: poststelle@stawu.bayern.de

 

Eingestellt am: 08.04.2019