Titel
Gottfried Graf von Sayn (Seynen.) bekundet, daß zwischen ihm und seinem Bruder Heinrich Streit wegen der Erbschaft geherrscht hat; nun hat Heinrich versprochen, die Anordnungen Gottfrieds zu ratifizieren, wie es in der darüber ausgestellten Urkunde enthalten ist. Zur Vermeidung künftiger Streitigkeiten bestimmt Gottfried, daß Heinrich die Grafschaft Sp. mit Burgen, Befestigungen, der Grafschaft zugehörigen Gütern, Burgmannen, Getreuen, Vasallen, Ministerialen und Leuten zu dem Recht erhalten soll, zu dem der Vater Johann Graf von Sp. sie besitzt; außerdem soll Heinrich die den Brüdern durch den Tod der Adelheid Gräfin von Sp. angefallenen Allode beiderseits des Rheins allein erhalten, dazu das Dorf Winningen, das Dorf Obermendig (Mendich) und die Vogtei von Trimbs (Trymcze) mit Zubehör und Einkünften; Gottfried verzichtet auf alle diese Güter. Bei Tod oder Verzicht des Vaters hat Gottfried mit Rat der gemeinsamen Freunde binnen eines Jahres Heinrich und seinen Erben Einkünfte von 50 kölnischen (col.) Mark anzuweisen, die für Heinrich günstig gelegen sind; diese Einkünfte können mit 500 Mark ganz, mit 250 Mark zur Hälfte abgelöst werden. Gottfried behält sich die Grafschaft Sayn (Seyne) mit Burgen, Befestigungen, Getreuen, Vasallen und allem Zubehör auf der Seite des Rheins vor, auf der die Burg Sayn liegt; dazu alle Güter, die nach dem Tod des Vaters durch den Tod der Tante (matertere) Mechtild Gräfin von Sayn den Brüdern zufallen. Alle Getreuen, Ministerialen und Leute, die zur väterlichen Erbschaft und zu den Herrschaften und Burgen Sayn, Hachenburg (Hagginberg), Weltersburg (-berg), Holstein (Hoylsteyn) und Freusburg (Vroizbreit) auf dieser Seite des Rheins gehören, verbleiben Gottfried und seinen Erben. In gleicher Weise fallen die Burgen Sp., Dill (Dille), Starkenburg (Starkinberg) und Allenbach (Ellinbagh) dem Bruder zu. Die Kinder Gottfrieds und eventuelle legitime Kinder Heinrichs, jeweils beiderlei Geschlechts, erben diese Güter ohne Belästigung durch die andere Seite. Es siegeln (1) Gottfried, (2) sein Vater [Johann Graf von Sp.], (3) der Onkel (avunculi) Walram von Sp., Domherr zu Köln, (4) Gerhard (G.) Graf von Neuenahr (Nuenare), (5) Philipp Herr von Wildenburg (Wildinberg) und (6) Hermann (Her.) von Müllenark (Molinarken).
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