Forstbehörden
Die mittleren und unteren bayerischen Forst- und Jagdbehörden des 19. und 20. Jh. unterlagen zahlreichen Umbenennungen und organisatorischen Veränderungen. Für die Struktur der Mittelbehörden war charakteristisch, dass die Befugnisse der 1804 gebildeten Forstinspektionen bei der Bildung der Kreisregierungen geteilt worden waren. Die Aufsichts- und Leitungsfunktionen waren den Kammern der Finanzen, die Wahrnehmung der forstpolizeilichen Oberaufsicht den Kammern des Innern übertragen worden. Erst 1885 waren bei den Finanzkammern der Regierungen eigene Forstabteilungen entstanden, die 1908 als Kammern der Forsten verselbständigt, 1935 als Forstkammern (Regierungsforstämter) mit eigenem Behördenstatus ausgestattet und 1956 definitiv in Oberforstdirektionen umbenannt worden waren.
Von der bis zur Forstreform vom Sommer 2005 für das Forst- und Jagdwesen in Oberbayern zuständigen Oberforstdirektion München (ab 1996 Forstdirektion Oberbayern) bzw. ihrer Vorgängerbehörde, dem Regierungsforstamt, sind Schriftgutbestände im Umfang von 8.900 Archivalieneinheiten (ca. 230 lfm) vorhanden.
Die Forstämter als untere Forstbehörden für die Verwaltung des Staatswaldes sowie Beratung und Aufsicht über den nichtstaatlichen Wald waren seit dem 19. Jh. Zusammenlegungen und Umbenennungen unterworfen gewesen; die Errichtung des Unternehmens Bayerische Staatsforsten hat 2005 die bisherige Ämterstruktur grundlegend verändert und in großem Umfang Aktenübernahmen aus Registraturen aufgehobener Behörden erforderlich gemacht (derzeitiger Umfang der Akten der Forstämter: rund 22.700 Archivalieneinheiten mit 450 lfm, daneben unerschlossene Neuzugänge von rund 650 lfm und ca. 20.000 Archivalieneinheiten); die auf österreichischem Staatsgebiet (Land Salzburg) gelegenen drei bayerischen Salinenforstämter Leogang, St. Martin bei Lofer und Unken wurden bereits am 1. September 1990 zur Bayerischen Salforstverwaltung in St. Martin zusammengefasst
Die Überlieferung der während der NS-Zeit bestellten Kreisjägermeister beschränkt sich auf die Regionen Isarwinkel (115 Akten), Mangfallgebirge (63 Akten) und Miesbach (98 Akten) im Gesamtumfang von ca. 4 lfm.