Medizinalbehörden
Die 1935 infolge der Reichsgesetzgebung als selbständige Behörden organisierten staatlichen Gesundheitsämter Oberfrankens haben insbesondere in Folge ihrer Eingliederung in die Landratsämter Schriftgut an das Archiv abgegeben. Umfangreichere Ababen und umfassend erschlossene Abgaben stammen von den ehem. Gesundheitsämtern Bamberg, Forchheim und Hof. Von zeitgeschichtlicher Relevanz sind die von den Gesundheitsämtern Bamberg und Hof übernommenen Erbgesundheitsakten aus der Zeit des Dritten Reichs über Zwangssterilisationen (Umfang: ca. 6 lfm). Sie werden nur unter Einschränkungen zur Benützung vorgelegt.
Die 1809 errichtete Landärztliche Schule Bamberg stand in der Tradition des im Jahre 1789 eröffneten Allgemeinen Krankenhauses, das bereits in vorbayerischer Zeit als medizinische Ausbildungsstätte diente. Die spätere treffendere Bezeichnung Schule für Bader hatte die Einrichtung nur noch kurze Zeit inne, bevor sie im Jahr 1843 endgültig aufgehoben wurde. Die Schriftgutüberlieferung beläuft sich auf ca. 3 lfm.
Die Staatliche Hebammenschule Bamberg geht auf ein bereits 1780 gegründetes fürstbischöfliches Institut zurück. Die nach der Säkularisation 1804 neu begründete öffentliche Entbindungsanstalt, eine der fortschrittlichsten Medizinalausbildungsstätten Deutschlands, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zur Staatlichen Frauenklinik und Hebammenschule erhoben und inzwischen dem städtischen Klinikum eingegliedert. - Umfang: ca. 5 lfm (1813 bis 1968).
Die Überlieferung der Veterinärämter ist leider recht schmal. Allerdings konnte jüngst ein aussagekräftiger Bestand des Tierzuchtamts Hof übernommen und auch bereits der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden.