Klöster und Stifte
Die Archive, vor allem die Urkunden, von annähernd 150 Klöstern und Stiften der Provinz „Baiern“ (Ober- und Niederbayern) waren im Zuge der Säkularisation vom Landesarchivar Franz Joseph Samet an das Geheime Landesarchiv gezogen worden und sind hier zum großen Teil unter die Pertinenzbestände (Urkunden v.a. in Gerichtsurkunden) vermischt worden.
Die Urkundenbestände wurden in den letzten Jahrzehnten provenienzrein wiederhergestellt (ca. 110.600 Urk., 8. – Anf. 19. Jh.). Für die mittelalterlichen Urkunden der Klöster Asbach, Dießen, Gars, Münchsmünster, Neustift b. Freising, Osterhofen, Raitenhaslach, Regensburg-St. Johann, Regensburg-St. Paul, Rohr, Schäftlarn, Scheyern, St. Veit, Weihenstephan, Weltenburg und Wessobrunn liegen in der Reihe der Quellen und Erörterungen zur bayerischen Geschichte, hrsg. von der Kommission für bayerische Landesgeschichte, Editionen vor. Die gesamten Urkundenbestände verschiedener Klöster, zunächst v.a. aus dem Gebiet des Bistums Passau, sind im Internet unter www.monasterium.net einsehbar. Die Ergänzung des dortigen Länderportals Bayern durch weitere Bestände klösterlicher Provenienz ist geplant.
Die Amtsbücher und Akten befinden sich zum größten Teil noch in dem im ehem. Reichsarchiv gebildeten Mischbestand Klosterliteralien (KL) (ca. 12.700 Einh., 9. – Anf. 19. Jh.): Ausgewählte Archivalien der in Altbayern gelegenen und zu Anfang des 19. Jh. aufgehobenen Klöster (überwiegend ständische, aber auch einige nichtständische: Abensberg-Karmeliten – St. Zeno in Reichenhall). In dieser Bestandsgruppe finden sich die meisten der hoch- und spätmittelalterlichen Traditionsbücher, Urbare, Kopialbücher usw. In der Regel sind einige wenige Archivalien bayerischer Behörden als eigene Gruppen „bayerischer Akten“ angehängt. Weitere Archivalien klösterlicher Provenienz im Bestand KL Fasz. (s. S. 15).
Provenienzrein aufgestellt, aber noch unvollständig und nicht abschließend formiert: Kloster [Name] Archivalien (ca. 3.900 Einh., 15. – Anf. 19. Jh.): Zusammenstellung der Amtsbücher und Akten der Reichsstifte und Klöster in und um Regensburg aus mehreren Abgaben der Staatsarchive Amberg und Landshut.
Bisher neuformierte Fonds an Amtsbüchern und Akten: Kloster Altomünster Amtsbücher und Akten (136 Einh., 1147-1803). – Fürstpropstei Berchtesgaden Bd. 1: Amtsbücher (ca. 2.430 Bde., 12. – Anf. 19. Jh.); Akten der Fürstpropstei Berchtesgaden in HL 5 und 6 (ca. 4.600 Einh., 15. – Anf. 19. Jh.). – Ritterakademie Ettal (270 Einh., 18. Jh.). – Kloster Fürstenzell Amtsbücher und Akten (216 Einh., 1273-1803). – Dominikanerkloster Landshut (13 Einh., 16. – 18. Jh.). – Franziskanerinnenkloster Landshut (64 Einh., 15. – 18. Jh.). – Kloster Landshut-Seligenthal (171 Einh., 15. – Anf. 19. Jh.). – Kollegiatstift St. Nikolaus Mühldorf (277 Einh., 14. – Anf. 19. Jh.). – Kloster Passau-Niedernburg Amtsbücher und Akten (748 Einh., 1332-1806). – Jesuitenorden, Kolleg St. Paul Regensburg (606 Einh., 1150-1810); der Bestand enthält auch Unterlagen des Benediktinerinnenklosters St. Paul als Vorgänger- und des Bischöflichen Schulinstituts St. Paul als Nachfolgerinstitution. – Kloster Wessobrunn Amtsbücher und Akten (486 Einh., 1101-1803). – Kloster Windberg Amtsbücher und Akten (484 Einh., 1303-1803).
Die Briefprotokolle der in Oberbayern gelegenen Klöster sind überwiegend noch als Abgabe der Justizbehörden aufgestellt (ca. 4.000 Bde.).
Landshuter Abgaben (ca. 12.000 Einh., 15. – Anf. 19. Jh.): Amtsbücher und Akten der in Bayern gelegenen Klöster, die im Zuge einer Provenienzanalyse aus bayerischen Behördenabgaben des 19. und 20. Jh. an das Staatsarchiv Landshut entnommen wurden.
Klöster der Rheinpfalz s.o. S. 18 unter Rheinpfälzer Urkunden.