2. Justiz, Politische Befreiung
Das Landgericht Coburg wurde 1921 nach Aufhebung der Landgerichtsgemeinschaft mit Meiningen und Preußen sowie als Kompensation für den Verlust des coburgischen Staatsministeriums errichtet; seine Zuständigkeit erstreckte sich zunächst auf die Amtsgerichtsbezirke Coburg, Neustadt b. Coburg (bis 1946), Rodach b. Coburg (bis 1943), Sonnefeld (bis 1929), Königsberg i. Bay. (bis 1925), Lichtenfels, Kronach, Ludwigstadt (bis 1946), Nordhalben (bis 1929) und Weismain (bis 1943). Die Gerichtsregistratur samt Vorakten fiel 1945 einem Fliegerangriff restlos zum Opfer, weshalb sich die Überlieferung auf wenige Zivilprozessakten (1942-1975) sowie Bewährungshilfeakten (1967-1986) beschränkt (231 AE, 3,4 lfm). Dasselbe Schicksal traf auch die Überlieferung der Staatsanwaltschaft bei dem Landgericht Coburg aus der Zeit vor 1945. Derzeitiger Bestand der Staatsanwaltschaft: 1062 AE, 18 lfm, 1945-1992.
Die Überlieferung des seit 1879 bestehenden Amtsgerichts Coburg (52.256 AE, 204,8 lfm, 1716-1972) umfasst als Abgabegemeinschaft neben Akten älterer Justizbehörden auch das erhaltene Schriftgut der Amtsgerichte Neustadt b. Coburg, Rodach b. Coburg, Sonnefeld und Königsberg i.Bay. (Grundbücher und Grundakten [1820-1965] als eigener Selekt, 4749 AE, 285,5 lfm).
Im Staatsarchiv Coburg sind neben den Spruchkammerakten für Coburg-Stadt, Coburg-Land und Neustadt bei Coburg auch die Akten aller Spruchkammern des Regierungsbezirkes Oberfranken (Auslagerung des Staatsarchivs Bamberg) archiviert.
Vom ehemaligen Erbgesundheitsgericht Coburg verwahrt das Staatsarchiv eine umfangreiche Serie an Fallakten (923 AE, 4 lfm, 1934-1938).
Von der JVA Kronach wurden im Jahr 2007 einige Akten des ehemaligen Landgerichtsgefängnisses in der Leopoldstraße abgegeben (41 AE, 1,6 lfm, 1921-1976).