Amt für Archiv- und Denkmalpflege - Abteilung Stadtarchiv - Regensburg

Amt für Archiv- und Denkmalpflege - Abteilung Stadtarchiv - Regensburg
Straße / Hausnummer Keplerstraße 1
PLZ / Ort 93047 Regensburg
Telefon 0941 5071452
Fax 0941 5074458
Informationen
Öffnungszeiten

Mo.-Fr. 9.00-12.00 Uhr, Mo.-Do. 14.00-16.00 Uhr

Internet http://tinyurl.com/cav7ed6
E-Mail stadtarchivregensburg.de
Regierungsbezirk Oberpfalz
Landkreis Regensburg-Stadt
Veröffentlichungen

Minerva Handbücher, Archive im deutschsprachigen Raum, Berlin-New York 2 1974, S. 818 f. - Raimund W. Sterl, Zur Geschichte des Stadtarchivs Regensburg. In: Verhandlungen des Historischen Vereines für Oberpfalz und Regensburg 118 (1978) S. 259-267. - Stadtarchiv Regensburg (Hrsg.), Regensburger Studien und Quellen zur Kulturgeschichte (früher: Studien und Quellen zur Geschichte Regensburgs). - Regensburger Studien.

Bestände

Große Teile des reichsstädtischen Archivgutes (sog. "reichsstädtisch-hoheitlicher" Teil) im Bayerischen Hauptstaatsarchiv: ca. 14.000 Urkunden (1101-1800), rund 850 Amtsbücher (14.-19. Jh.), ca. 7000 Testamente, Reichstagsakten, Gemeinerscher Nachlass (46 Kartons).

Große Verluste durch einen Makulaturverkauf der kgl. Regierung der Oberpfalz und von Regensburg im Jahr 1851. Teile dieser Archivalien heute im Archiv des Historischen Vereins von Oberpfalz und Regensburg (Betreuung von Bibliothek und Archiv des HV durch das Stadtarchiv).

Grobgliederung der Bestände im Stadtarchiv: Reichsstädtische Zeit (bis 1803), Regensburg als Teil des Fürstentums des letzten Erzkanzlers Carl Theodor von Dalberg (1803-1810), Regensburg als bayerische Landstadt und kreisfreie Stadt. Daneben: Nachlässe, Sammlungen und Deposita.


Reichsstädtische Zeit:

Ca. 1000 Urkunden (1299-1840).

Amtsbücher und Akten (Zeiträume teilweise mit Lücken): u. a. Bürgeraufnahmebücher (1419-1716), Beisitzerregister (1604-1806), Totenregister (1650-1806), Beisitzgeldregister (1748-1811), Hochzeitsbücher (1551-1611), Ratsprotokolle (1753-1811), Ratswahlbücher (1500-1801), Stamm- und Wappenbücher verschiedener Regensburger Ämter (1500-1800), Siegelprotokolle (1508-1807), Gerichtsprotokolle (1455-1810), Urteilsbücher des Stadtgerichts (1648-1737), Vormundschaftsprotokolle (ab 1541), Wachtprotokolle (16.-19. Jh.), Protokolle, Rechnungen, Bücher und Manuale des Hansgrafenamtes (1503-1811), Ämter- und Handwerkerordnungen (ca. 1500 - ca. 1800), Obligatenbücher (1652-1777), Rechnungen (1552-1593, 1654-1802), Almosenamt mit Vorgängerüberlieferung (1299-1813), Schriftgut des ehemaligen reichsstädtischen Konsistoriums (ca. 1490-1806), mehrere Chroniken, darunter die "Bauamtschronik" des Matthias Kern (ca. 1600 - ca. 1787), Archivgut vieler Zünfte (seit 1530).


Dalberg-Zeit:

Große Teile der Dalbergschen Registratur in der sog. "Magistratsregistratur".


"Moderne Zeit":

Verwaltungsschriftgut: Zentralregistratur I-III (enthält große Teile der städtischen Überlieferung des 19. und 20. Jhs.), Archive der nach Regensburgeingemeindetenmlandgemeinden, ca. 164.000 Familienbögen (ca. 1800 - ca. 1950), 150 Kartons Meldekarteien, "Alte Polizeiakten" (Ansässigmachung, Verehelichung, Bürgerrechtsverleihung, Konzessionierung seit ca. 1800), Städtische Bühnen (Theaterakten ca. 1850-1996), Bauordnungsamt - abgebrochene Häuser (ab ca. 1810), Protokolle des Stadtmagistrats und seiner Ausschüsse, Haushalte der Stadtverwaltung.

Sammlungen: Plan- und Kartensammlung, Plakatsammlung, Zeitungssammlung, mehrere Zeitungsausschnittsammlungen (ca. 1948-ca. 1991), Theatersammlung Plank (ca. spätes 18. - ca. Mitte 20. Jh.), Kurse der "Ärztlichen Fortbildung" (seit 1948), Denkmalbauverein, Gärtnerverein, Gesangsverein, Kunst- und Gewerbeverein, Liederkranz, Turnerschaft.

Nachlässe: u.a. Christian Wilhelm von Dohm (enthält ein Tagebuch mit Beschreibung der französischen Besetzung Straßburgs 1789) sowie der Landtags- und Reichstagsabgeordnete Georg Heim.

Deposita: Bibliothek und Archiv des Historischen Vereins von Oberpfalz und Regensburg, Schriftgut der Dörnbergstiftung, Evangelische Wohltätigkeitsstiftung (seit ca. 1305).


Archivgut des eingemeindeten Ortes Winzer liegt als Depot im Staatsarchiv Amberg.


Erwähnenswerte Besonderheiten:

Das sog. "Runtingerbuch" bietet detaillierte Einblicke in die Organisation eines spätmittelalterlichen Kaufmannsunternehmens.

Der Bestand "Almosenamt" enthält das Schriftgut zum Fürsorgewesen der Reichsstadt mit einer Vielzahl an Stiftungen. Mit seiner Vorgängerüberlieferung reicht er bis 1299 zurück.

Der Bestand "Ecclesiastica" umfasst Teile des Schriftguts des reichsstädtischen Konsistoriums und enthält die Geschichte der Reformation der Reichsstadt (darunter Briefe Philipp Melanchthons und Martin Luthers), des frühen Schulwesens und vieler Regensburger Klöster und Stiftungen.

Für Familienforschungen des 19. und 20. Jhs. sind ca. 164.000 "Familienbögen" mit genauen Personenangaben überaus ergiebig.

Der umfangreiche Nachlass Georg Heims bietet Einblicke u. a. in die Gründung der Bayerischen Volkspartei.

Das Stadtarchiv Regensburg verfügt über eine umfangreiche Bibliothek mit etwa 50.000 Bände.

Den Benutzern wird neben den üblichen Findmitteln auch die Möglichkeit geboten, die meisten modernen Bestände über Datenbanken zu recherchieren und über das Internet verschiedene Bibliothekskataloge (u. a. OPAC) abzufragen.

Da einige Teilbestände (Stamm- und Wappenbücher sowie einige Bürgeraufnahmebücher, Urkunden, Dekrete, Chroniken Ecclesiastica, Karten und Pläne, Testamente, Rechtsbücher) in überwiegend digitalisierter Form vorliegen, besteht die Möglichkeit, diese über den Lesesaalcomputer einzusehen und Kopien in digitaler Form bzw. Ausdrucke zu erhalten.

Eine weitere Besonderheit stellt die Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut für Historische Grundwissenschaften der Karl-Franzens-Universität Graz dar. Das Forschungsinstitut hat sich zum Ziel gesetzt, zur Aufarbeitung historischer Quellen herkömmliche Editionstechniken mit modernster Informationstechnologie zu verbinden. Hierbei werden Archivalien aus dem Bestand Reichsstadt Regensburg (u. a. Bürgeraufnahmebücher, Stamm- und Wappenbücher, Urkunden) digitalisiert und das Ergebnis Interessenten beispielsweise durch ein "virtuelles Archiv" über das Internet zugänglich gemacht (Fontes Civitatis Ratisponensis http://bhgw20.kfunigraz.ac.at/).

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