Staatsarchiv Augsburg

Staatsarchiv Augsburg
Straße / Hausnummer Salomon-Idler-Straße 2
PLZ / Ort 86159 Augsburg
Telefon 0821 59963-30
Fax 0821 59963-333
Informationen
Öffnungszeiten

Mo., Mi., Do. 8.00-16.00 Uhr; Di. 8.00-19.00 Uhr; Fr. 8.00-13.30 Uhr

Internet http://www.gda.bayern.de/archive/augsburg/
E-Mail poststellestaau.bayern.de
Regierungsbezirk Schwaben
Landkreis Augsburg-Stadt
Zuständigkeit

Staatliche Mittel- und Unterbehörden des Regierungsbezirks Schwaben (moderner Sprengel).

Veröffentlichungen

Marita Krauss/Rainer Jedlitschka (Hrsg.): Verwaltungselite und Region. Die Regierungspräsidenten von Schwaben 1817-2017, München 2017.

Das Staatsarchiv wächst. Einblicke in die Geschichte und die Aufgaben des Staatsarchivs Augsburg anlässlich der Einweihung des Magazinneubaus. Eine Ausstellung des Staatsarchivs Augsburg, 20.6.-12.8.2016. Konzeption und Bearbeitung: Thomas Engelke, Claudia Kalesse, Rainer Jedlitschka, Hermann Schweiger, Stefanie Schweigkofler, Thomas Steck, Günter Steiner (Staatliche Archive Bayerns - Kleine Ausstellungen 51), München 2016

Staatsarchiv Augsburg, bearb. von Gerhard Hetzer und Reinhard H. Seitz (Kurzführer der Staatlichen Archive Bayerns Neue Folge), München 1993.

 

Bestände

Altbestände:

Territorien und Institutionen des ehemaligen Schwäbischen Reichskreises und Vorderösterreichs, die zu Beginn des 19. Jhs. an Bayern gefallen sind:

insbesondere Hochstift und Domkapitel Augsburg (Bestände werden zur Zeit neu erschlossen und die Behörden auf Grundlage des Provenienzprinzips rekonstruiert) ;

Fürststift Kempten (das alte fürststiftische Archiv und die gegen Ende des 18. Jhs. bestehenden Behördenregistraturen wurden auf der Grundlage des Provenienzprinzips rekonstruiert, wozu ein Archivinventar erschienen ist);

über 70 Stifte und Klöster (besonders erwähnenswert die Reichsstifte St. Ulrich und Afra in Augsburg, Edelstetten (Depot), Elchingen, Irsee, Kaisheim (ebenfalls rekonstruiert), Lindau, Ottobeuren, Roggenburg, Ursberg und Wettenhausen sowie die Augsburger Chorherren-, Kollegiat- bzw. Damenstifte Heiligkreuz, St. Moritz und St. Stephan);

Kommenden und Ämter des Deutschen Ordens bzw. des Johanniter- und Malteserordens;

Vorderösterreich (v.a. Markgrafschaft Burgau, Herrschaften unter österreichischer Landeshoheit im Westallgäu; Vorderösterreich, Regierung als provenienzreiner Bestand wiederhergestellt);

kurbayerische Herrschaften (Illertissen, Mindelheim, Schwabegg, Wemding, Wertingen, Reichspflege Wörth);

an der oberen Donau gelegene Unterbehörden des Fürstentums Pfalz-Neuburg (Gundelfingen, Lauingen [Donau], Höchstädt a. d. Donau, Graisbach, Neuburg a. d. Donau, Reichertshofen);

Reichsstädte (Augsburg, Dinkelsbühl (provenienzgemäß rekonstruiert), Kaufbeuren, Kempten, Lindau, Memmingen, Nördlingen [jeweils Teilfonds]);

Adel: umfangreiche Bestände liegen v.a. von verschiedenen Linien der Fürsten und Grafen Fugger und Oettingen (proveneinzgemäß rekontruiert – z.T. Depot) sowie von der Grafschaft Königsegg-Rothenfels vor;

weitere Adels- und Familienarchive: Esterházy von Galántha (Edelstetten) [z.T. Depot], Freyberg-Eisenberg (Haldenwang) [Depot], Groß von Trockau (Unterbaar), Haunsheim, Illereichen, Illertissen, von der Leyen (Waal), Mattsies, von Otting-Fünfstetten, Pappenheim (Möhren) [Depot], Pappus (Rauhenzell), Reck (Autenried), Rehlingen (Hainhofen), Reichlin von Meldegg (Fellheim) [Depot], Süßkind (Bächingen a.d. Brenz), Vöhlin (Neuburg a. d. Kammel), Waldbott-Bassenheim [z.T. Depot].

Umfang der Altbestände: ca. 86.400 Urkunden, 123.00 Akten und Bände, 1700 Karten und Pläne.


Bestände des 19. und 20. Jhs.:

Staatliche Mittel- und Unterbehörden sowie Gerichte im Regierungsbezirk Schwaben:

insbesondere Regierung von Schwaben (und Neuburg) (provenienzgemäß mit allen Vorläuferbehörden des frühen 19. Jh. rekontruiert) ; Regierungsflüchtlingsamt (mit Akten und Kar-teien zur Situation der Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg: inzwischen eingeliedert in den Bestand "Regierung von Schwaben (1935-1972)");

Kreispräsidium Lindau (staatsrechtlich interessante Einrichtung, da es während der Zugehörigkeit von Stadt und Landkreis Lindau zur französischen Besatzungszone [1945-1955] gegenüber bayerischen und württembergischen Landesstellen unabhängig war);

Landgerichte älterer Ordnung (1802-1862);

Bezirks- und Landratsämter (ab 1862; großteils noch mit Vorakten der Landgerichte ä.O., der Patrimonial- und Herrschaftsgerichte etc.; zählen aufgrund der breit gefächerten Aufgabenstellung zu den am häufigsten benutzten Beständen des Staatsarchivs; gesondert aufgestellt: Baugenehmigungsakten [Baupläne], Ansässigmachungs- und Verehelichungsakten, Kirchenbuchzweitschriften; Flüchtlings- bzw. Wohnungsämter, Personenstandsregister);

Baubehörden (hervorzuheben ist der Teilfonds Landbauamt Donauwörth, Bildersammlung Lippert, s. Fotobestände);

Medizinalbehörden (v.a. Landgerichtsphysikate, Bezirksärzte, ab 1935 Gesundheitsämter, Bezirkstierärzte);

Polizeibehörden;

Gerichte und Staatsanwaltschaften (darunter NSG-Verfahren (nationalsozialistische Gewaltverbrechen); Spruchkammerakten über die Entnazifizierung nach dem Zweiten Weltkrieg; umfangreiche Serien von Nachlass- und Vormundschaftsakten sowie Hypotheken- und Grundbüchern);

wichtige Neuzugänge: die von den Amtsgerichten abgegebenen Spruchkammerakten);

Bildungsanstalten und Schulbehörden (u.a. Hochschule Dillingen mit bis in das 16. Jh. zurückreichenden Vorakten; vereinzelte Schulregistraturen);

Finanzbehörden (wichtig für die Familien- und Heimatforschung: die separat aufgestellten Katasterunterlagen, für Forschungen zum Themenkomplex Rückerstattung und Wiedergutmachung: die Akten der schwäbischen Außenstellen des Bayerischen Landesamtes für Vermögensverwaltung und Wiedergutmachung sowie verschiedener schwäbischer Finanzämter);

Forstbehörden (Oberforstdirektion Augsburg und Forstämter; bieten unter Umständen bei Forschungen über Rüstungsaltlasten wertvolle Informationen);

Landwirtschaftsbehörden sowie Behörden der Lebensmittel- und Verbrauchsgüterbewirtschaftung (Landwirtschaftsämter, Flurbereinigungsbehörden, Kreisbauernschaften des Reichsnährstandes [1933-1945], Ernährungsämter A und B [1939-1950], Wirtschaftsämter [1939-1948];

umfangreichere Bestände zur Lebensmittelbewirtschaftung des Ersten Weltkrieges und der anschließenden Krisenjahre liegen von den Kommunalverbänden Donauwörth-Land und Kempten vor);

Behörden aus dem Bereich der Arbeits-und Sozialordnung (u.a. Spruchakten des Oberversicherungsamtes bzw. Sozialgerichts Augsburg, Firmenakten des Gewerbeaufsichtsamtes Augsburg ab 1945).

Mittlere und untere Reichs- und Bundesbehörden (umfangreicher Bestand der Ober- und Reichspostdirektion Augsburg, Eisenbahnbehörden, Arbeitsämter).

Partei- und Wirtschaftsarchive, Nachlässe (NS-Archivgut: v.a. Registratursplitter der NSDAP-Gauleitung Schwaben sowie der nachrangigen Gliederungen und Verbände; Hüttenamt Sonthofen, bis ins 16. Jh. zurückreichend; Nachlässe, darunter von überregionaler Bedeutung: Graf Karl August von Reisach [1774-1846], Friedrich Ludwig Waldbott von Bassenheim [1844-1910] und Fürst Ludwig Kraft von Oettingen-Wallerstein [1791-1870]).

Deposita (u.a. Studienseminar Neuburg a. d. Donau mit Schriftgut von zum Teil im 16. Jh. säkularisierten Klöstern [v.a. Bergen], Spital Dinkelscherben mit Unterlagen verschiedener bei Domkapitel Augsburg und adeligem Damenstift St. Stephan in Augsburg errichteten milden Stiftungen; die um 1910 im seinerzeitigen Kreisarchiv Neuburg a. d. Donau unter Eigentumsvorbehalt deponierten Gemeindearchive werden sukzessive an die Kommunen zurückgegeben).

Zeitgeschichtliche Dokumentation (insbesondere zahlreiche Jahresberichte von Schulen, Schüler- und Abiturzeitungen, Festschriften von Vereinen, Verbänden und Firmen).

Umfang der neueren Bestände: 3300 Urkunden, 2.780.000 Akten und Bände, 7600 Karten und Pläne, 31.800 Druckschriften.

Gesamtumfang der Bestände des Staatsarchivs: ca. 3.061.600 Archivalieneinheiten im Umfang von 26.700 lfm.

Detailliertere Übersicht im Kurzführer "Staatsarchiv Augsburg" und im Internet (siehe oben).

Fotobestände

Landbauamt Donauwörth: Bildersammlung des ehemaligen Leiters des Landbauamtes Donauwörth Hans Lippert. – Öffentliche und private Gebäude (Innen- und Außenansichten) im Landbauamtsbezirk; Objektfotografie; Aufnahmen zu Heimatschutz und Denkmalpflege; Aufnahmen aus dem Zeitraum von 1925 bis ca. 1940; ca. 1700 Aufnahmen. – Glasplatten, Planfilmnegative, Positive, Dias, jeweils verschiedene Formate.

Landbauamt Augsburg, 1049: Album mit 51 Fotos von Kriegerdenkmälern im Landbauamtbezirk Augsburg, ca. 1925.

JVA Kaisheim – Gefangenenfotoalben: Porträtfotos aus den Jahren 1913/14; 110 Aufnahmen.

Oberstaatsanwaltschaft am Oberlandesgericht Augsburg: Album mit Fotos der politischen Häftlinge in der Festungshaftanstalt Niederschönenfeld 1919–1922; 207 Fotos darunter Porträts von Ernst Toller, Erich Mühsam, Ernst Niekisch, Wilhelm Olschewski, Gustav Klingelhöfer.

Staatsanwaltschaft Augsburg, 1 Js 244/1952: Enthält u.a. Polizeifotos aus dem Jahr 1922.

Staatsanwaltschaft beim Landgericht Memmingen, Ks 9/1939: Enthält u.a. Polizeifotos aus dem Jahr 1939.

Kriminalpolizei Augsburg: Enthält u.a. Polizeifotos aus den 1920er Jahren.

Kriminalaußenstelle Memmingen: Enthält u.a. Polizeifotos aus den Jahren 1953/54.

Nachlass Siegmund Eisenmann: Enthält u.a. Erinnerungen des Veterinärs aus der Zeit des Ersten Weltkrieges mit 313 Fotos.

Nachlass Gräfin Caroline Waldbott von Bassenheim (geb. Fürstin von Oettingen-Wallerstein): Enthält u.a. verschiedene Porträtfotos, 19. Jahrhundert.

Nachlass Graf Friedrich Ludwig Waldbott von Bassenheim: Enthält u.a. Porträt- und Familienfotos sowie Aufnahmen von öffentlichen Veranstaltungen; Zeitraum ca. 1870 bis 1910.

Versorgungsamt Augsburg: Enthält u.a. Röntgenbilder von Kriegsbeschädigten des Ersten Weltkriegs in den Versorgungsakten, nach 1918.

Bezirksamt Augsburg, 1800–2262: Enthält u.a. Passbilder, 1946.

Bezirksamt Illertissen, 953–996, 4510–4532, 5231: Enthält u.a. Passbilder, 1938–1952.

Bezirksamt Lindau, 4508: Enthält u.a. Landschaftsaufnahmen vom Bodenseeufer, 1926–1932.

Bezirksamt Neuburg, 2779: Enthält u.a. Polizeifotos aus dem Jahr 1873; (Die Fotos von der Leiche des Raubmörders Eduard Gänswürger zählen zu den ersten bayerischen Kriminalfotos und wurden vom Fotographen Franz-Xaver Sölch aus Ingolstadt angefertigt.).

Bezirksamt Neuburg, 7248–7263: Enthält u.a. Aufnahmen von Zwangsarbeitern, 1939–1948.

Bezirksamt Neuburg, 7237: Enthält u.a. Aufnahmen von der Kriegszerstörung in Neuburg an der Donau, 1943–1944.

Bezirks- und Landratsämter Dillingen, Donauwörth, Illertissen, Nördlingen: Porträtfotos von Zwangsarbeitern aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges.

Spruchkammerakten: Porträtfotos als Beilagen in den Akten.

Flurbereinigung Landkreis Donau-Ries (Altlandkreise Donauwörth und Nördlingen): Enthält u.a. Luftbilder aus den betroffenen Gemeinden, ca. 1950–1970.

Hochschule Dillingen a.d. Donau: Namenkartei mit Porträtfotos der Studierenden aus der Zeit 1945–1970; ca. 1500 Fotos.

Nachlass Friedrich Georg Friedmann (geb. 1912 in Augsburg): Enthält u.a. Familienfotos und Fotos aus der Stadt Matera in Süditalien; Aufnahmen um 1950.

Regierung von Schwaben, Kammer des Innern: Enthält u.a. einzelne Fotos bei verschiedenen Baulinienplänen; 13 Fotos aus der Zeit von 1900–1937.

Straßen- und Flussbauamt Augsburg: Enthält u.a. Luftaufnahmen von Überschwemmungen des Lech 1908 und 1911 sowie Aufnahmen von Flussbaumaßnahmen an Lech und Wertach; ca. 35 Aufnahmen.

Freiherren von Rehlingen, Karten, Pläne, Bilder und Stammtafeln, B 8: Fotodokumentation von den Besitzungen der Freiherren von Rehlingen; Stadtbildfotografie von Orten und Städten in Ober- und Niederbayern, 19. und frühes 20. Jahrhundert.

Landbauamt Augsburg, Fotosammlung: Architekturfotografie mit Straßen- und Ortsansichten, mit Ansichten von Schlössern, Klöstern, Kirchen, Friedhöfen, Denkmälern, Bürger- und Bauernhäusern, Schulen und öffentlichen Gebäuden, Fabrikanlagen und Gastwirtschaften; Objektfotografie von Weg- und Grabkreuzen, Türen, Toren, Treppen, Gewerbe- und Reklameschildern.

Veröffentlichungen: Peter Leuschner, Der Mordfall Hinterkaifeck. Spuren eines mysteriösen Verbrechens, Hofstetten 1997.

Hans Fegert, Ferdinand Gump und Eduard Gänswürger. Zwei Raubmörder aus dem Donaumoos, Kösching 1992.

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