Nationale Forschungsdateninfrastruktur
Die Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) ist eine Initiative der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern. Es handelt sich dabei um eine digitale, verteilte Infrastruktur, die der Wissenschaft Dienste und Beratungsangebote rund um das Management von Forschungsdaten anbietet. Die NFDI wird von Bund und Ländern im Zeitraum 2019–2028 mit einem Förderumfang von ca. 85 Millionen Euro pro Jahr finanziert. Insgesamt werden bis zu 30 verschiedene Konsortien gefördert. Die Bewilligung erfolgt nach und nach in drei Förderrunden.
Die NFDI befindet sich aktuell im Aufbau. Sie entsteht aus einem von der Wissenschaft betriebenen Prozess als vernetzte Struktur eigeninitiativ agierender Konsortien. Diese Konsortien organisieren sich fachgruppen- oder methodenspezifisch mit dem Ziel Zugang und Management zu den für sie relevanten Forschungsdaten zu gewährleisten und nachhaltig zu gestalten. Ihre Akteure kommen sowohl von Hochschulen als auch außeruniversitären Forschungseinrichtungen, Ressortforschungseinrichtungen, Akademien, Gedächtnisinstitutionen und anderen öffentlich geförderten Informationsinfrastruktureinrichtungen. Die Konsortien sollen folgende Ziele umsetzen:
- Nachhaltige, qualitative hochwertige und systematische Sicherung, Erschließung und Nutzbarmachung von Forschungsdaten über regionale und vernetzte Wissensspeicher
- Etablierung eines Forschungsdatenmanagements nach den FAIR-Prinzipien, welche einen Qualitätsstandard der Daten garantieren, indem die Daten auffindbar (Findable), zugänglich (Accessible), interoperabel (Interoperable) und wiederverwendbar (Re-usable) sind.
- Anbindung und Vernetzung mit internationalen Initiativen wie der European Open Science Cloud.
Für eine umfassende Wirksamkeit, Vernetzung und dem Anspruch einer gemeinsamen deutschen NDFI tragen Basisdienste bei, mit denen die infrastrukturelle Grundversorgung für potenziell alle Konsortien gewährleistet und Interoperabilität dauerhaft gesichert werden. Die einzelnen NFDI-Konsortien sollen sich über Querschnittthemen finden und an gemeinsamen Lösungen arbeiten. Als Überbau der NFDI fungiert dabei sowohl ein NFDI-Direktorat als auch ein im Oktober 2020 gegründeter Verein.
Die Staatlichen Archive Bayerns unterstützen den Aufbau und die Fortentwicklung einer NFDI aktiv und beteiligen sich an mehreren Konsortien. Sie bringen sich mit ihren Kompetenzen bei der Langzeitspeicherung, Langzeitarchivierung, dem Management prozessgeborener Daten, der Umsetzung von Archivierungsschnittstellen sowie eigenen Datenbeständen und nicht zuletzt mit ihrem Netzwerk im Bereich Archive und Forschungsinstitutionen in den Konsortien NFDI4Biodiversity (bewilligt 2020), NFDI4Earth (bewilligt 2021), NFDI4Memory, NFDI4Objects, FAIRagro sowie in der NFDI-Sektion „Common Infrastructures“ in der Arbeitsgruppe „Langzeitarchivierung“ ein.
Mehr Informationen finden Sie auf folgenden Seiten: