Stiftungen
Durch das Königreich Bayern erfolgte in den ersten Jahren des 19. Jahrhunderts auch die Neuorganisation des Stiftungswesens, um eine höhere Effizienz der zweckgebundenen Geld- oder Immobilienfonds und der damit unterhaltenen Institutionen zu gewährleisten. Zwischen 1807 und 1812 entstanden im heutigen Oberfranken "Allgemeine Stiftungsadministrationen" mit Sitz in Bamberg, Bayreuth, Ebrach, Forchheim, Kronach, Kulmbach, Lichtenfels, Pegnitz und Scheßlitz (Hollfeld). Dazu kamen "Besondere Stiftungsadministrationen" für die Wohltätigkeit sowie für Unterricht und Kultus in der Stadt Bamberg. Eine angemessene Überlieferung gibt es heute leider nur noch von jenen Ämtern, die vor Ort Nachfolgebehörden fanden. Die Mehrzahl der örtlichen Stiftungen (und damit auch die Unterlagen) ging bei der großen Reform 1817 in die Hände der Kommunen oder der Kirchenverwaltungen über, andere existierten als selbstständige Stiftung fort. Als staatlich geführte Stiftungsadministrationen erhalten blieben bis zur Inflation 1923 allein die Administration der allgemeinen Stiftungen zu Bayreuth, die Administration der unmittelbaren Stiftungen zu Bamberg und die Hospitalstiftungsadministration Scheßlitz. Ihr Bestand umfasst heute im Staatsarchiv Bamberg mehrere tausend Archivalieneinheiten.