Deposita und Nachlässe
Vor allem in den Jahren 1906–1910 wurden zahlreiche Archivalien von Stadt- und Landgemeinden im damaligen Kreisarchiv Nürnberg deponiert. Eine größere Zahl solcher Depots wurde bereits an eigens betreute kommunale Archive zurückgegeben (Bestand noch 127 Urkunden, 939 Akten und Bände, 12,6 lfm, ab 15. Jh.). Der Historische Verein für Mittelfranken ist mit einer Archivalien- und Nachlasssammlung (380 Urkunden, 658 Akten und Bände, 40 Karten und Pläne, 83,2 lfm) – darunter auch der Nachlass des Orientalisten Jakob Philipp Fallmerayer (1790-1861) und des Historikers und Bibliothekars Georg Martin Thomas (1817-1887) – vertreten. Hinzuweisen ist auf das Familienarchiv Sperl mit dem Nachlass des Archivars und Schriftstellers Dr. August Sperl (1862-1926) (2,8 lfm).
Unter den Manuskripten, Stoffsammlungen, Nachlässen (vorwiegend von Historikern) sind besonders wichtig die des Staatsarchivdirektors Dr. Georg Schrötter (1870-1949) mit Abschriften fränkischer und oberpfälzischer Dorfordnungen und Weistümer, des Reichskleinodienforschers Albert Bühler (1896-1980) (Gesamtumfang: ca. 2844 AE, 92,6 lfm), des Nürnberger Museumsdirektors Dr. Wilhelm Schwemmer (1901-1983) über Kunst und Kultur in Nürnberg im 20. Jh. oder die Materialsammlung des Nürnberger Historikers Karl Kohn (Schwerpunkt Reichsstadt Nürnberg und deren Landgebiet). Zu den deponierten Adelsarchiven s. oben Ziff. I 6.