Kloster Himmelspforten Würzburg Urkunden 1376 April 21

Heinrich Herbort und seine Ehefrau Hedwig, gesessen zu Theilheim ("Telheym"), verkaufen aus zwingenden Gründen gemeinsam für sich und ihre Erben an Äbtissin und Konvent des Klosters Himmelspforten bei Würzburg einen Zins von 6 Pfund Heller. Diesen soll man ihnen jedes Jahr am 6. Januar ("vff den Obersten tag") im Kloster in einer in Würzburg gängigen Währung bezahlen. Der Zins gefällt von folgenden Eigengütern der Verkäufer:
- 3 Morgen Weinberg am Neuen Berg in der Gemarkung Theilheim anstoßend an Weinberge des Klosters St. Agnes zu Würzburg und des Eberhard von Lonnerstadt zu Eltmann ("Eltmeyn").
- 2 Morgen Weinberg ebendort anstoßend an Weinberge des Klosters St. Agnes zu Würzburg und des Betzold Schmied ("Smit").
Die Verkäufer haben dafür von den Käuferinnen 81 Pfund Heller Würzburger Währung erhalten und zu ihrem Nutzen angelegt. Sie haben daher die Weinberge mit allen ihnen daran zustehenden Rechten mit Mund, Hand und Halm, wie es Sitte ist, den Käuferinnen übergeben und sie von diesen gegen Reichung des erwähnten Zinses zu Erbrecht zurückerhalten. Sie verpflichten sich für sich und ihre Erben, gegenüber den Käuferinnen für die Weinberge die Gewährleistung zu übernehmen, wie dies bei Eigengütern im Lande Franken üblich ist. Dafür stellen sie ihnen als Bürgen Konrad ("Cuntz") Herbort, Heinrich Trutberg, Heinrich Hundelin und Heinrich Rulley, gesessen zu Theilheim. Falls die Weinberge dem Klosters streitig gemacht werden oder die Verkäufer den Zins nicht fristgerecht bezahlen, dann sollen die Bürgen auf Mahnung durch die Käuferinnen bei einem öffentlichen Wirt in Würzburg in eigener Person zum Schaden der Verkäufer und ihrer Erben solange Einlager halten, bis alle Einsprüche gegen den Verkauf ausgeräumt und die rückständigen Zinsen bezahlt sind. Bei Rückzug oder Tod eines Bürgen ist innerhalb von vier Wochen ein gleichwertiger Ersatzmann zu stellen. Andernfalls sollen sich die anderen Bürgen ins Einlager begeben, bis dies erfolgt ist. Den Verkäufern steht das Recht zu, Zins und Weinberge innerhalb der kommenden 10 Jahre, gerechnet ab dem jüngstvergangenen 22. Februar ("sant Peters tag alz er vff den stul gesetzt wart"), um die ihnen bezahlte Summe zurückzuerwerben. Der Rückkauf soll jeweils vor oder am 22. Februar, spätestens aber 14 Tage danach erfolgen, wobei etwaige Zinsrückstände vorher beglichen sein müssen. Die Verkäufer geloben für sich und ihre Erben, den Verkauf in allen Punkten einzuhalten, mit keinerlei Mittel dagegen vorzugehen und ihre Bürgen ohne deren Schaden aus der Bürgschaft zu lösen. Die Bürgen bekennen sich zur Übernahme der Bürgschaft und aller damit verbundenen Verpflichtungen. Auf Bitte der Verkäufer, der Käuferinnen und der Bürgen siegelt der Offizial, Richter des geistlichen Gerichts vor der Roten Tür in Würzburg.
Zeugen: Die Priester ("phrister") Konrad Bule von Wasungen und Hertnit Hammerstil, [Konrad] Heilmann ("Heylman") [von Weikersheim], Stadtschreiber zu Würzburg, und andere.


Aussteller: Heinrich Herbort und seine Ehefrau Hedwig
Empfänger: Äbtissin und Konvent des Klosters Himmelspforten

Pergament

Regest: Hoffmann, Himmelspforten, Nr. 389 S. 379f.
Repertorium: Rep. 1, Bd. 6, S. 409