StA Würzburg: Würzburger Urkunden 76 / 155

Der Würzburger Bischof Julius [Echter von Mespelbrunn] hatte die ursprünglich durch einen Kaplan von Wülfershausen aus versehene Kaplanei Saal zur eigenständigen Pfarrkirche erhoben, die von einem Weltpriester versehen werden soll und deren Patronatsrecht dem Kloster St. Stephan in Würzburg zusteht. In Ermangelung eines Pfarrhofes hat nun der Abt des Klosters St. Stephan Kilian [Lantz] von Martin Bötsch dessen Haus und Hofstatt in Saal um 1000 Gulden, die dem Verkäufer in festgelegten Raten entrichtet werden sollen, gekauft. Das Haus hat er dem derzeitigen Pfarrverweser in Saal Friedrich Liebhart als Unterkunft übergeben. Dem Kloster steht aber das Recht zu, auf der Hofstatt eine Scheune zur Unterbringung seines Zehnten in Saal zu errichten. Auch darf es sein Getreide auf dem großen Schüttboden des Hauses lagern. Angehörigen des Klosters, die nach Saal kommen, hat der Pfarrverweser im neuen Pfarrhof Unterkunft zu gewähren. Diese dürfen auch ihre Mahlzeiten in der Pfarrküche kochen. Es siegeln der Abt als Vertreter des Klosters, der würzburgische Vogt zu Wildberg Valentin Kraus als Vertreter des Bischofs sowie der Pfarrverweser.

Zeugen: Kilian Gullemann, Konventuale in St. Stephan und Pfarrer zu Wülfershausen, Johannes Voit, Cellerar des Klosters St. Stephan, sowie als Vertreter des Verkäufers der würzburgische Zentgraf zu Großeibstadt Georg Kuhn.



Aussteller: Kloster St. Stephan und Hochstift Würzburg

Empfänger: Kloster St. Stephan

Papier

Repertorium: Rep. 1, Bd. 6, S. 498

Original

Kloster St Stephan Würzburg Urkunden