Amt Rötz 265

Barbara, Witwe des Hans Greiner zu Voitsried, unter Beistandschaft der Vormünder ihrer Kinder Hans Püchel zu Güttenberg und Hans Reichel zu Pillmersried, sowie Wolf Pletzer, dieser Zeit wohnhaft im Amt Tännesberg, bekennen bezüglich des von der kurfürstlichen Obrigkeit zu Rötz in einer ordentlichen Schrift verfassten letzten Willens ihres verstorbenen Bruders und Vetters Ulrich Pletzer zu Eglshöf, in welchem dieser seiner Schwester Magdalena und deren Ehevogt Jörg Plab zu Diepoltsried und deren Erben und Nachkommen sein hinterlassenes Heimwesen zu Eglshöf unter der Bedingung testiert und verschafft hat, dass sie ihnen (den Ausstellern der Urkunde) als dem verstorbenen Pletzer mit gleicher Freundschaft zugetanen Erben 400 Gulden herausgeben: nachdem ihnen Jörg Plab die 400 Gulden teils bezahlt, teils der Bezahlung wegen "eine richtige Gestalt" gemacht habe, habe es ihnen (den Urkundenausstellern) obgelegen, ihm, wie es hiermit geschieht, als jetzigem Inhaber Brief und Siegel darüber aufrichten zu lassen. Demnach sollen Plab und seine Hausfrau und ihre Nachkommen und Erben den Hof, der vor Jahren zu Pfarrei Rötz gehörte, samt allen Zugehörungen erbrechtsweise innehaben, dafür aber dem Kloster Schönthal, das die Gefälle der Pfarrei Rötz einnimmt, zu rechtem Herrenzins auf Michaeli ein Pfund Regensburger und fünf Pfennige Stiftgeld und zu Ostern 60 Eier, vier Käse und zwei Weihnachtssemmeln sowie zum Amt Schwarzenburg und Rötz fünf Groschen Überschussgeld, drei Viertel, einen Metzen und zwei Messlein Gerste, vier Viertel und sieben Metzen Hafer und eine Fastnachtshenne reichen. Das Vorkaufsrecht soll dem Kloster Schönthal zustehen.
Siegler: Hans Knod, Richter des Klosters Schönthal, und Lukas Hartlieb, genannt Walsporn, Pfleger zu Schwarzenburg und Rötz.
Zeugen: Leonhard Dürrschedl und Sebastian Meinzinger, beide Bürger zu Rötz.

Original, Perg., mit 2 Siegeln (von Siegeln 2 nur noch Reste und beiliegende Holzkapsel).