Kloster Himmelspforten Würzburg Urkunden 1363 November 27

Konrad ("Cuncz") Wolffram und seine Schwester Elisabeth ("Else"), gesessen zu Theilheim, verkaufen aus zwingenden Gründen an Äbtissin und Konvent ("samenunge") des Klosters Himmelspforten bei Würzburg Güter und Einkünfte in Gemarkung und Dorf Theilheim. Es handelt sich dabei um 1 Morgen eigenen Weinberg am Kaffant in der Gemarkung Theilheim anstoßend an Weinberge des Konrad Wernher und des Verkäufers. Außerdem verkaufen sie noch 2 Pfennige und 12 Schilling Pfennige Zinsen, die jedes Jahr am 11. November ("vff sant Mertins tag") von folgenden Personen und Gütern gefallen:
- Konrad Wernher gibt 34 Pfennige von 1 Morgen Weinberg am Kaffant anstoßend an den oben erwähnten Weinberg und Felder des Walter Rosch.
- Konrad Wolffram gibt 34 Pfennige von 1 Morgen Weinberg am Kaffant anstoßend an den oben erwähnten Weinberg und einen Weinberg der Johanniter von Biebelried ("Bybelriet") am Kirchberg.
- Heinrich Beldewin gibt 5,5 Schilling Pfennige [von jüngerer Hand korrigiert in "4 schilling heller"] von 2 Häusern und Hofstätten unterhalb des oben erwähnten Weinbergs bei der Straße auf dem Mazzentalsgraben gegen die Kirche.
- Elisabeth Koch gibt 1 Schilling Pfennige von 1 Morgen Weinberg am Rode anstoßend an Walz Dettelbach und Gerhus Hartmut.
Dafür haben sie von den Käuferinnen 24 Pfund Heller erhalten und zu ihrem Nutzen verwendet. Sie haben daher den Weinberg und die Zinsen den Käuferinnen mit Mund, Hand und Halm, wie es Sitte ist, aufgegeben und das Kloster in deren Nutzung eingesetzt. Sie geloben für sich und ihre Erben, den Käuferinnen für den Weinberg und die Zinsen Währschaft nach Eigengüterrecht zu leisten. Dafür stellen sie ihnen als Bürgen Konrad Engelhart, Herold Silberer und Heinrich Beldewin, gesessen zu Theilheim. Werden der Weinberg oder die Zinsen den Käuferinnen streitig gemacht, dann sollen die Bürgen auf deren Aufforderung hin bei einem öffentlichen Wirt in Würzburg zum Schaden der Verkäufer solange Einlager halten, bis alle Einsprüche gegen den Verkauf ohne Schaden für die Käuferinnen abgewehrt sind. Ausgenommen davon sind 40 Pfennige, die man vor 40 Jahren den Vögten zu Theilheim von einigen Häusern, die zu den verkauften Gütern gehören, wegen des Schutzes aus freien Stücken gegeben hat. Sollten diese künftig wieder gefordert werden, dann geht dies nicht zu Lasten der Verkäufer und ihrer Bürgen. Bei Rückzug oder Tod eines Bürgen ist innerhalb von vier Wochen ein gleichwertiger Ersatzmann zu stellen. Andernfalls sollen die anderen Bürgen sich ins Einlager begeben, bis dies erfolgt ist. Die Verkäufer verpflichten sich, den Verkauf in allen Punkten einzuhalten, dagegen mit keinerlei Mitteln vorzugehen und ihre Bürgen ohne deren Schaden aus der Bürgschaft zu lösen. Die Bürgen bekennen sich zu Übernahme der Bürgschaft und aller damit verbundenen Verpflichtungen. Auf Bitte der Verkäufer und ihrer Bürgen siegelt der Offizial, Richter des geistlichen Gerichts vor der Roten Tür zu Würzburg.
Zeugen: Ecke von Meiningen, Heinrich von Bronnbach ("Brunbach"), [Konrad] Heilmann [von Weikersheim], Stadtschreiber zu Würzburg, Rüdiger, Keller des von Hirschhorn, Johannes Kyeser, sein Sohn Apel und andere Leute.


Aussteller: Konrad Wolffram und seine Schwester Elisabeth, gesessen zu Theilheim
Empfänger: Äbtissin und Konvent des Klosters Himmelspforten

Pergament

Regest: Hoffmann, Himmelspforten, Nr. 367 S. 360f.
Repertorium: Rep. 1, Bd. 6, S. 407